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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Drittes Buch.
daß mir auff dieser Welt nichts als nur eine nützt/
Sie ists/ in der ich mich ohn unterlaß verneue.
Die zahrte Schönheit folgt der flucht der schönen Zeit.
Die fäste Treue geht den Weg der Ewigkeit.
Die Schönheit macht mir Lust/ die Treue Trost zu leben.
O wie ein göttlichs Mensch ist diese/ die euch hat!
O wie ein Mensch Gott auch wird der/ dem in der That
wird diese schöne Treu' und treue Schönheit geben!


XV.
über Gedächtnüß seiner ersten
Freundinn.
NOCH dennoch bleib' ich Jhr/ muß ich Sie gleich ver-
lassen/
und meyne Sie/ muß ich gleich ihr entzogen seyn/
bezwungen durch das Thun/ das unsern Trost und Pein
verwechselt/ wie es will. Jch will mein Trübnüß massen/
Thun wie ein Weiser thut. Ein großes Hertze fassen,
Seyn meine/ wie ich soll. Sie aller Tugend schein/
mein alles und auch nichts/ ist nicht/ und ist doch mein'.
Hass' ich das schöne Kind/ so muß ich selbst mich hassen.
Verhängnüß/ schone nicht. Reiß sie nur immer hinn.
Du raubst mir ihren Leib nicht aber ihren Sinn/
der nun und nimmermehr von mir spricht sich zu lencken.
Mir bleibt dein bester Theil/ O meiner Seelen Licht/
und darff ich künfftig schon/ Lust/ dich besitzen nicht/
So darff ich deiner doch mit Freuden stets gedencken.
An
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Drittes Buch.
daß mir auff dieſer Welt nichts als nur eine nuͤtzt/
Sie iſts/ in der ich mich ohn unterlaß verneue.
Die zahrte Schoͤnheit folgt der flucht der ſchoͤnen Zeit.
Die faͤſte Treue geht den Weg der Ewigkeit.
Die Schoͤnheit macht mir Luſt/ die Treue Troſt zu leben.
O wie ein goͤttlichs Menſch iſt dieſe/ die euch hat!
O wie ein Menſch Gott auch wird der/ dem in der That
wird dieſe ſchoͤne Treu’ und treue Schoͤnheit geben!


XV.
uͤber Gedaͤchtnuͤß ſeiner erſten
Freundinn.
NOCH dennoch bleib’ ich Jhr/ muß ich Sie gleich ver-
laſſen/
und meyne Sie/ muß ich gleich ihr entzogen ſeyn/
bezwungen durch das Thun/ das unſern Troſt und Pein
verwechſelt/ wie es will. Jch will mein Truͤbnuͤß maſſen/
Thun wie ein Weiſer thut. Ein großes Hertze faſſen,
Seyn meine/ wie ich ſoll. Sie aller Tugend ſchein/
mein alles und auch nichts/ iſt nicht/ und iſt doch mein’.
Haſſ’ ich das ſchoͤne Kind/ ſo muß ich ſelbſt mich haſſen.
Verhaͤngnuͤß/ ſchone nicht. Reiß ſie nur immer hinn.
Du raubſt mir ihren Leib nicht aber ihren Sinn/
der nun und nimmermehr von mir ſpricht ſich zu lencken.
Mir bleibt dein beſter Theil/ O meiner Seelen Licht/
und darff ich kuͤnfftig ſchon/ Luſt/ dich beſitzen nicht/
So darff ich deiner doch mit Freuden ſtets gedencken.
An
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[609/0629] Drittes Buch. daß mir auff dieſer Welt nichts als nur eine nuͤtzt/ Sie iſts/ in der ich mich ohn unterlaß verneue. Die zahrte Schoͤnheit folgt der flucht der ſchoͤnen Zeit. Die faͤſte Treue geht den Weg der Ewigkeit. Die Schoͤnheit macht mir Luſt/ die Treue Troſt zu leben. O wie ein goͤttlichs Menſch iſt dieſe/ die euch hat! O wie ein Menſch Gott auch wird der/ dem in der That wird dieſe ſchoͤne Treu’ und treue Schoͤnheit geben! XV. uͤber Gedaͤchtnuͤß ſeiner erſten Freundinn. NOCH dennoch bleib’ ich Jhr/ muß ich Sie gleich ver- laſſen/ und meyne Sie/ muß ich gleich ihr entzogen ſeyn/ bezwungen durch das Thun/ das unſern Troſt und Pein verwechſelt/ wie es will. Jch will mein Truͤbnuͤß maſſen/ Thun wie ein Weiſer thut. Ein großes Hertze faſſen, Seyn meine/ wie ich ſoll. Sie aller Tugend ſchein/ mein alles und auch nichts/ iſt nicht/ und iſt doch mein’. Haſſ’ ich das ſchoͤne Kind/ ſo muß ich ſelbſt mich haſſen. Verhaͤngnuͤß/ ſchone nicht. Reiß ſie nur immer hinn. Du raubſt mir ihren Leib nicht aber ihren Sinn/ der nun und nimmermehr von mir ſpricht ſich zu lencken. Mir bleibt dein beſter Theil/ O meiner Seelen Licht/ und darff ich kuͤnfftig ſchon/ Luſt/ dich beſitzen nicht/ So darff ich deiner doch mit Freuden ſtets gedencken. An Q q

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 609. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/629>, abgerufen am 21.11.2024.