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Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642].

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Der Sonnetten
XXXVJJ.
An den Abend-Stern.
Daß Er Jhn balde zu Jhr bringen

wolle.
GEH' auff doch/ geh' doch auff/ du hellester der Sterne!
der Klytemnestern Sohn/ der müde sieht nach dir/
Komm/ Ruh-freund/ löß' ihn ab. Diana scheint dir für/
daß ihr Volck seinen Gang von deinem lauffen lerne.
Tritt/ Hesperus/ tritt auff/ und stelle dich ins ferne.
Die mir ümm deine Zeit geruffen hat zu ihr/
steht vor dem Fenster schon/ und wünschet sehr nach mir.
Komm/ führe mich zu ihr/ bey der ich bin so gerne.
Der sinckend' Abend fleugt. Die dunckle Nacht fährt aus.
Der finstre Schatten schleicht ümm Thetis blindes Hauß.
Die müde Welt schläfft ein. Die muntern Lüffte wachen.
Wo bleibst du? Ja/ du kömmst. So leite mich denn hin.
Jch werde nicht eh froh/ als biß ich bey ihr bin/
die auch die Traurigkeit selb-selbst kan frölich machen.


XXXJJX.
An Siderien.
DU auch/ Siderie/ solst stehen am Gestirne
bey meiner Basilen/ die ich so hoch gebracht
durch meiner Verse schwung/ darzu mir Flügel macht
die/ welche Vater heisst Diespiters Gehirne.
Auch du verdienest das/ du Himmels-schöne Dirne/
weil aller Tugend Zier aus deiner Schönheit lacht/
darüm
Der Sonnetten
XXXVJJ.
An den Abend-Stern.
Daß Er Jhn balde zu Jhr bringen

wolle.
GEH’ auff doch/ geh’ doch auff/ du helleſter der Sterne!
der Klytemneſtern Sohn/ der muͤde ſieht nach dir/
Kom̃/ Ruh-freund/ loͤß’ ihn ab. Diana ſcheint dir fuͤr/
daß ihr Volck ſeinen Gang von deinem lauffen lerne.
Tritt/ Heſperus/ tritt auff/ und ſtelle dich ins ferne.
Die mir uͤm̃ deine Zeit geruffen hat zu ihr/
ſteht vor dem Fenſter ſchon/ und wuͤnſchet ſehr nach mir.
Kom̃/ fuͤhre mich zu ihr/ bey der ich bin ſo gerne.
Der ſinckend’ Abend fleugt. Die dunckle Nacht faͤhrt aus.
Der finſtre Schatten ſchleicht uͤm̃ Thetis blindes Hauß.
Die muͤde Welt ſchlaͤfft ein. Die muntern Luͤffte wachen.
Wo bleibſt du? Ja/ du koͤm̃ſt. So leite mich denn hin.
Jch werde nicht eh froh/ als biß ich bey ihr bin/
die auch die Traurigkeit ſelb-ſelbſt kan froͤlich machen.


XXXJJX.
An Siderien.
DU auch/ Siderie/ ſolſt ſtehen am Geſtirne
bey meiner Baſilen/ die ich ſo hoch gebracht
durch meiner Verſe ſchwung/ darzu mir Fluͤgel macht
die/ welche Vater heiſſt Dieſpiters Gehirne.
Auch du verdieneſt das/ du Himmels-ſchoͤne Dirne/
weil aller Tugend Zier aus deiner Schoͤnheit lacht/
daruͤm
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[624/0644] Der Sonnetten XXXVJJ. An den Abend-Stern. Daß Er Jhn balde zu Jhr bringen wolle. GEH’ auff doch/ geh’ doch auff/ du helleſter der Sterne! der Klytemneſtern Sohn/ der muͤde ſieht nach dir/ Kom̃/ Ruh-freund/ loͤß’ ihn ab. Diana ſcheint dir fuͤr/ daß ihr Volck ſeinen Gang von deinem lauffen lerne. Tritt/ Heſperus/ tritt auff/ und ſtelle dich ins ferne. Die mir uͤm̃ deine Zeit geruffen hat zu ihr/ ſteht vor dem Fenſter ſchon/ und wuͤnſchet ſehr nach mir. Kom̃/ fuͤhre mich zu ihr/ bey der ich bin ſo gerne. Der ſinckend’ Abend fleugt. Die dunckle Nacht faͤhrt aus. Der finſtre Schatten ſchleicht uͤm̃ Thetis blindes Hauß. Die muͤde Welt ſchlaͤfft ein. Die muntern Luͤffte wachen. Wo bleibſt du? Ja/ du koͤm̃ſt. So leite mich denn hin. Jch werde nicht eh froh/ als biß ich bey ihr bin/ die auch die Traurigkeit ſelb-ſelbſt kan froͤlich machen. XXXJJX. An Siderien. DU auch/ Siderie/ ſolſt ſtehen am Geſtirne bey meiner Baſilen/ die ich ſo hoch gebracht durch meiner Verſe ſchwung/ darzu mir Fluͤgel macht die/ welche Vater heiſſt Dieſpiters Gehirne. Auch du verdieneſt das/ du Himmels-ſchoͤne Dirne/ weil aller Tugend Zier aus deiner Schoͤnheit lacht/ daruͤm

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Zitationshilfe: Fleming, Paul: Teütsche Poemata. Lübeck, [1642], S. 624. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fleming_poemata_1642/644>, abgerufen am 22.11.2024.