Aus ihrer zweiten Ehe waren ihr zwei Kinder geboren worden, ein Sohn und eine Tochter. Der Sohn, Geheimer Legationsrath von Labes, vermählte sich mit einer Tochter des Grafen Görz- Schlitz, wurde selbst in den Grafenstand erhoben und nahm, nach der Burg Schlitz, die er sich im Mecklenburgischen erbaut hatte, den Namen Graf Schlitz an.
Dieser Graf Schlitz starb 1831. Er hinterließ nur eine Toch- ter, die sich 1822 dem Grafen Bassewitz vermählte, der seitdem den Namen Graf Bassewitz-Schlitz führte. Das einzige Kind dieser Ehe, eine Tochter, wurde nur 11 Jahr alt; von den Eltern starb die Mutter 1855, der Vater, Graf Bassewitz-Schlitz, im Juli 1861. Beide wurden auf Hohen-Demzin, einem in der Nähe von Burg Schlitz gelegenen Familiengute beigesetzt. Schon 1855, also nach dem Tode der Gräfin, waren die Fredersdorff'schen Güter auf die weibliche Linie, d. h. also auf die Nachkommenschaft der Tochter der Frau v. Labes übergegangen.
Diese Tochter war seit 1777 an den Freiherrn Joachim Erdmann v. Arnim vermählt, starb aber schon im Jahre 1781 in Folge ihrer zweiten Entbindung, nachdem sie dem später berühmt gewordenen Achim von Arnim das Leben gegeben hatte. Sie hinterließ zwei Söhne: Carl Otto Ludwig von Arnim, geb. am 1. August 1779 und Carl Friedrich Joachim Ludwig von Arnim (Achim von Arnim), geb. am 26. Januar 1781.
Von diesen beiden Brüdern starb der jüngere bekanntlich schon am 21. Januar 1831; der ältere (gemeinhin Pitt-Arnim geheißen) ererbte die Fredersdorff'schen Güter nach dem 1855 erfolgten Tode der Gräfin Bassewitz-Schlitz. Er ist 6 Jahre lang im Besitz der Güter geblieben, bis zu seinem am 9. Februar 1861 erfolgten Tode. Da er kinderlos verstarb, so waren seine Neffen und Nichten, die Kinder Achims von Arnim und der Bettina Brentano die nächsten Erben. Diese Kinder, drei Söhne und drei Töchter, sind jetzt die Besitzer von Zernikow.
Aus ihrer zweiten Ehe waren ihr zwei Kinder geboren worden, ein Sohn und eine Tochter. Der Sohn, Geheimer Legationsrath von Labes, vermählte ſich mit einer Tochter des Grafen Görz- Schlitz, wurde ſelbſt in den Grafenſtand erhoben und nahm, nach der Burg Schlitz, die er ſich im Mecklenburgiſchen erbaut hatte, den Namen Graf Schlitz an.
Dieſer Graf Schlitz ſtarb 1831. Er hinterließ nur eine Toch- ter, die ſich 1822 dem Grafen Baſſewitz vermählte, der ſeitdem den Namen Graf Baſſewitz-Schlitz führte. Das einzige Kind dieſer Ehe, eine Tochter, wurde nur 11 Jahr alt; von den Eltern ſtarb die Mutter 1855, der Vater, Graf Baſſewitz-Schlitz, im Juli 1861. Beide wurden auf Hohen-Demzin, einem in der Nähe von Burg Schlitz gelegenen Familiengute beigeſetzt. Schon 1855, alſo nach dem Tode der Gräfin, waren die Fredersdorff’ſchen Güter auf die weibliche Linie, d. h. alſo auf die Nachkommenſchaft der Tochter der Frau v. Labes übergegangen.
Dieſe Tochter war ſeit 1777 an den Freiherrn Joachim Erdmann v. Arnim vermählt, ſtarb aber ſchon im Jahre 1781 in Folge ihrer zweiten Entbindung, nachdem ſie dem ſpäter berühmt gewordenen Achim von Arnim das Leben gegeben hatte. Sie hinterließ zwei Söhne: Carl Otto Ludwig von Arnim, geb. am 1. Auguſt 1779 und Carl Friedrich Joachim Ludwig von Arnim (Achim von Arnim), geb. am 26. Januar 1781.
Von dieſen beiden Brüdern ſtarb der jüngere bekanntlich ſchon am 21. Januar 1831; der ältere (gemeinhin Pitt-Arnim geheißen) ererbte die Fredersdorff’ſchen Güter nach dem 1855 erfolgten Tode der Gräfin Baſſewitz-Schlitz. Er iſt 6 Jahre lang im Beſitz der Güter geblieben, bis zu ſeinem am 9. Februar 1861 erfolgten Tode. Da er kinderlos verſtarb, ſo waren ſeine Neffen und Nichten, die Kinder Achims von Arnim und der Bettina Brentano die nächſten Erben. Dieſe Kinder, drei Söhne und drei Töchter, ſind jetzt die Beſitzer von Zernikow.
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Aus ihrer zweiten Ehe waren ihr zwei Kinder geboren worden,
ein Sohn und eine Tochter. Der Sohn, Geheimer Legationsrath
von Labes, vermählte ſich mit einer Tochter des Grafen Görz-
Schlitz, wurde ſelbſt in den Grafenſtand erhoben und nahm, nach
der Burg Schlitz, die er ſich im Mecklenburgiſchen erbaut hatte,
den Namen Graf Schlitz an.
Dieſer Graf Schlitz ſtarb 1831. Er hinterließ nur eine Toch-
ter, die ſich 1822 dem Grafen Baſſewitz vermählte, der ſeitdem
den Namen Graf Baſſewitz-Schlitz führte. Das einzige Kind dieſer
Ehe, eine Tochter, wurde nur 11 Jahr alt; von den Eltern ſtarb
die Mutter 1855, der Vater, Graf Baſſewitz-Schlitz, im Juli 1861.
Beide wurden auf Hohen-Demzin, einem in der Nähe von Burg
Schlitz gelegenen Familiengute beigeſetzt. Schon 1855, alſo nach
dem Tode der Gräfin, waren die Fredersdorff’ſchen Güter auf die
weibliche Linie, d. h. alſo auf die Nachkommenſchaft der Tochter
der Frau v. Labes übergegangen.
Dieſe Tochter war ſeit 1777 an den Freiherrn Joachim
Erdmann v. Arnim vermählt, ſtarb aber ſchon im Jahre 1781
in Folge ihrer zweiten Entbindung, nachdem ſie dem ſpäter berühmt
gewordenen Achim von Arnim das Leben gegeben hatte. Sie
hinterließ zwei Söhne: Carl Otto Ludwig von Arnim, geb. am
1. Auguſt 1779 und Carl Friedrich Joachim Ludwig von Arnim
(Achim von Arnim), geb. am 26. Januar 1781.
Von dieſen beiden Brüdern ſtarb der jüngere bekanntlich ſchon
am 21. Januar 1831; der ältere (gemeinhin Pitt-Arnim geheißen)
ererbte die Fredersdorff’ſchen Güter nach dem 1855 erfolgten Tode
der Gräfin Baſſewitz-Schlitz. Er iſt 6 Jahre lang im Beſitz der
Güter geblieben, bis zu ſeinem am 9. Februar 1861 erfolgten
Tode. Da er kinderlos verſtarb, ſo waren ſeine Neffen und Nichten,
die Kinder Achims von Arnim und der Bettina Brentano die
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Forts… [mehr]
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Fortsetzungen in der Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung 1859 bzw. im Morgenblatt für gebildete Leser (zwischen 1860 und 1864). Als Buchausgabe erschien der erste Band "Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow" 1862 bei W. Hertz in Berlin. In der Folge wurde der Text von Fontane mehrfach überarbeitet und erweitert. Für das DTA wurde die erste Auflage der Buchausgabe digitalisiert.
Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862, S. 148. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg01_1862/166>, abgerufen am 30.11.2024.
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