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Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862.

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Völkern eine baare Unmöglichkeit wären. Mag sein. Nach der
künstlerischen Seite hin ist man unbedenklich gezwungen, diese Dinge
jedem beliebigen Angriff preis zu geben, aber sie haben eine andre,
nicht minder wichtige Seite. Sie sind der dünne Faden, durch den
weite Strecken unsrer eignen Heimath, lithauische Dörfer und ma-
surische Hütten und Weiler mit der Welt da draußen zusammen-
hängen. Die letzten 20 Jahre, mit ihrem rasch entwickelten Zei-
tungswesen, mit ihrer in's Unglaubliche gesteigerten Communication,
haben darin freilich viel geändert, aber noch immer giebt es abge-
legene Sumpf- und Haide-Plätze, die von Magenta und Solferino,
von Zuaven und Turco's nichts wissen würden, wenn nicht der
Kühn'sche Bilderbogen die Vermittlung übernähme. Seine
Uhr ist noch nicht abgelaufen und das schmale Haus in der Rup-
piner Friedrich-Wilhelmsstraße hat noch immer seine Bedeutung.



Völkern eine baare Unmöglichkeit wären. Mag ſein. Nach der
künſtleriſchen Seite hin iſt man unbedenklich gezwungen, dieſe Dinge
jedem beliebigen Angriff preis zu geben, aber ſie haben eine andre,
nicht minder wichtige Seite. Sie ſind der dünne Faden, durch den
weite Strecken unſrer eignen Heimath, lithauiſche Dörfer und ma-
ſuriſche Hütten und Weiler mit der Welt da draußen zuſammen-
hängen. Die letzten 20 Jahre, mit ihrem raſch entwickelten Zei-
tungsweſen, mit ihrer in’s Unglaubliche geſteigerten Communication,
haben darin freilich viel geändert, aber noch immer giebt es abge-
legene Sumpf- und Haide-Plätze, die von Magenta und Solferino,
von Zuaven und Turco’s nichts wiſſen würden, wenn nicht der
Kühn’ſche Bilderbogen die Vermittlung übernähme. Seine
Uhr iſt noch nicht abgelaufen und das ſchmale Haus in der Rup-
piner Friedrich-Wilhelmsſtraße hat noch immer ſeine Bedeutung.



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[77/0095] Völkern eine baare Unmöglichkeit wären. Mag ſein. Nach der künſtleriſchen Seite hin iſt man unbedenklich gezwungen, dieſe Dinge jedem beliebigen Angriff preis zu geben, aber ſie haben eine andre, nicht minder wichtige Seite. Sie ſind der dünne Faden, durch den weite Strecken unſrer eignen Heimath, lithauiſche Dörfer und ma- ſuriſche Hütten und Weiler mit der Welt da draußen zuſammen- hängen. Die letzten 20 Jahre, mit ihrem raſch entwickelten Zei- tungsweſen, mit ihrer in’s Unglaubliche geſteigerten Communication, haben darin freilich viel geändert, aber noch immer giebt es abge- legene Sumpf- und Haide-Plätze, die von Magenta und Solferino, von Zuaven und Turco’s nichts wiſſen würden, wenn nicht der Kühn’ſche Bilderbogen die Vermittlung übernähme. Seine Uhr iſt noch nicht abgelaufen und das ſchmale Haus in der Rup- piner Friedrich-Wilhelmsſtraße hat noch immer ſeine Bedeutung.

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. [Bd. 1: Die Grafschaft Ruppin. Der Barnim. Der Teltow]. Berlin, 1862, S. 77. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg01_1862/95>, abgerufen am 24.11.2024.