bei jedem Schritt darüber hin. Aber verschüttet oder nicht, da un- ten ruhen die vier Brüder Barfus, bei denen unsere Erzählung länger verweilt hat: Valentin, "der beim Pommernherzog das Zechen gelernt," Richard, der hinter dem "rothen Hause" zusam- mensank und Nicolaus, der den Teufel-Spielmann rief und dann ihm verfiel.
Von den Predikowschen Barfusen aber wenden wir uns viel berühmteren Gliedern derselben Familie zu: den Barfusen von Möglin. Noch gedenkt ihrer, ihres Namens in der Geschichte zu geschweigen, ein altes Wappenschild in der kleinen Kirche des eben- genannten Dorfs, aber im Gedächtniß der "Mögliner, die nach ihnen kamen," sind sie todt; mit Unrecht. Detlof Friedrich von Barfus, der als Oberst bei der Belagerung von Greifswald fiel, war ein Barfus von Möglin, dessen das Dorf schon Grund hätte in Ehren eingedenk zu sein bis diesen Tag; mehr aber als Detlof Friedrich und alle Barfuse vor und nach ihm steuerte Hans Albrecht von Barfus, der Feldmarschall und Türkenbesieger, zum Ruhme seiner Familie und seines Dorfes bei. Diesem, dem vornehmsten seines Geschlechts, wenden wir uns nunmehr aus- führlich zu.
bei jedem Schritt darüber hin. Aber verſchüttet oder nicht, da un- ten ruhen die vier Brüder Barfus, bei denen unſere Erzählung länger verweilt hat: Valentin, „der beim Pommernherzog das Zechen gelernt,“ Richard, der hinter dem „rothen Hauſe“ zuſam- menſank und Nicolaus, der den Teufel-Spielmann rief und dann ihm verfiel.
Von den Predikowſchen Barfuſen aber wenden wir uns viel berühmteren Gliedern derſelben Familie zu: den Barfuſen von Möglin. Noch gedenkt ihrer, ihres Namens in der Geſchichte zu geſchweigen, ein altes Wappenſchild in der kleinen Kirche des eben- genannten Dorfs, aber im Gedächtniß der „Mögliner, die nach ihnen kamen,“ ſind ſie todt; mit Unrecht. Detlof Friedrich von Barfus, der als Oberſt bei der Belagerung von Greifswald fiel, war ein Barfus von Möglin, deſſen das Dorf ſchon Grund hätte in Ehren eingedenk zu ſein bis dieſen Tag; mehr aber als Detlof Friedrich und alle Barfuſe vor und nach ihm ſteuerte Hans Albrecht von Barfus, der Feldmarſchall und Türkenbeſieger, zum Ruhme ſeiner Familie und ſeines Dorfes bei. Dieſem, dem vornehmſten ſeines Geſchlechts, wenden wir uns nunmehr aus- führlich zu.
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bei jedem Schritt darüber hin. Aber verſchüttet oder nicht, da un-
ten ruhen die vier Brüder Barfus, bei denen unſere Erzählung
länger verweilt hat: Valentin, „der beim Pommernherzog das
Zechen gelernt,“ Richard, der hinter dem „rothen Hauſe“ zuſam-
menſank und Nicolaus, der den Teufel-Spielmann rief und dann
ihm verfiel.
Von den Predikowſchen Barfuſen aber wenden wir uns viel
berühmteren Gliedern derſelben Familie zu: den Barfuſen von
Möglin. Noch gedenkt ihrer, ihres Namens in der Geſchichte zu
geſchweigen, ein altes Wappenſchild in der kleinen Kirche des eben-
genannten Dorfs, aber im Gedächtniß der „Mögliner, die nach
ihnen kamen,“ ſind ſie todt; mit Unrecht. Detlof Friedrich von
Barfus, der als Oberſt bei der Belagerung von Greifswald fiel,
war ein Barfus von Möglin, deſſen das Dorf ſchon Grund
hätte in Ehren eingedenk zu ſein bis dieſen Tag; mehr aber als
Detlof Friedrich und alle Barfuſe vor und nach ihm ſteuerte Hans
Albrecht von Barfus, der Feldmarſchall und Türkenbeſieger,
zum Ruhme ſeiner Familie und ſeines Dorfes bei. Dieſem, dem
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Forts… [mehr]
Fontanes "Wanderungen" erschienen zuerst in Fortsetzungen in der Neuen Preußischen (Kreuz-)Zeitung 1859 bzw. im Morgenblatt für gebildete Leser (zwischen 1860 und 1864). Als Buchausgabe erschien der zweite Band "Das Oderland, Barnim, Lebus" 1863 bei W. Hertz in Berlin. In der Folge wurde der Text von Fontane mehrfach überarbeitet und erweitert. Für das DTA wurde die erste Auflage der Buchausgabe digitalisiert.
Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 2: Das Oderland. Berlin, 1863, S. 84. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg02_1863/96>, abgerufen am 23.11.2024.
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