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Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 3: Ost-Havelland. Berlin, 1873.

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ich wäre sehr geneigt, dies Alles für einen Traum zu halten.
Leben Sie wohl."

Die vorstehende Schilderung hat uns bereits in eine Gruppe
von Ordensverbindungen oder doch bis an die Grenze der-
selben geführt, in denen "Erscheinungen" als Nerven-Sti-
mulus und dieser wieder als "Mittel zum Zweck" die Haupt-
sache waren.

Wir wenden uns nunmehr diesen Magiern und ihren
Verbindungen zu. Zuvor aber noch eine Bemerkung.

Auch jene Orden, die, was immer ihre Schwächen und
Gebrechen sein mochten, doch in erster Reihe immer das Prin-
cip
wollten und in Wahrheit ernst und aufrichtig einen gei-
stigen Kern hatten, auch diese bedeutsameren, nicht ephemeren,
wirklich zu politischer und socialer Bedeutung gelangenden Orden
glaubten, wohl oder übel, eines gelegentlichen Operirens mit
"Erscheinungen" nicht entbehren zu können. Wir werden
darauf ausführlicher zurückkommen und festzustellen suchen, wie
viel davon zulässig oder unzulässig, oder richtiger, wie groß
oder wie gering das Maß der Verschuldung war.

Mit diesen ernsteren Bestrebungen, die sich gelegentlich
im Mittel irrten, haben aber, trotz einer gewissen äußeren
Aehnlichkeit, jene zu Neunzehntel auf Lug und Trug gestell-
ten Vergesellschaftungen nichts gemein, die nicht einmal das
ohnehin gefährliche und fragwürdige: "Der Zweck heiligt die
Mittel" für sich geltend machen konnten, sondern einfach, unter
prätensiösen Phrasen, ihrem Gewinn oder irdischem Vortheil
nachjagten. Es waren Speculanten und Komödianten. Geister
erscheinen lassen war ihr Geschäft und nur ihr Geschäft.
Wir machen uns zunächst damit vertraut, wie sie dies Metier
betrieben.

Es gab, so weit wir im Stande gewesen sind, uns aus
den verschiedensten Schriften zu informiren, vier Arten des
Betriebes. Kleinere Abweichungen kommen nicht in Betracht.
Es waren:

ich wäre ſehr geneigt, dies Alles für einen Traum zu halten.
Leben Sie wohl.“

Die vorſtehende Schilderung hat uns bereits in eine Gruppe
von Ordensverbindungen oder doch bis an die Grenze der-
ſelben geführt, in denen „Erſcheinungen“ als Nerven-Sti-
mulus und dieſer wieder als „Mittel zum Zweck“ die Haupt-
ſache waren.

Wir wenden uns nunmehr dieſen Magiern und ihren
Verbindungen zu. Zuvor aber noch eine Bemerkung.

Auch jene Orden, die, was immer ihre Schwächen und
Gebrechen ſein mochten, doch in erſter Reihe immer das Prin-
cip
wollten und in Wahrheit ernſt und aufrichtig einen gei-
ſtigen Kern hatten, auch dieſe bedeutſameren, nicht ephemeren,
wirklich zu politiſcher und ſocialer Bedeutung gelangenden Orden
glaubten, wohl oder übel, eines gelegentlichen Operirens mit
„Erſcheinungen“ nicht entbehren zu können. Wir werden
darauf ausführlicher zurückkommen und feſtzuſtellen ſuchen, wie
viel davon zuläſſig oder unzuläſſig, oder richtiger, wie groß
oder wie gering das Maß der Verſchuldung war.

Mit dieſen ernſteren Beſtrebungen, die ſich gelegentlich
im Mittel irrten, haben aber, trotz einer gewiſſen äußeren
Aehnlichkeit, jene zu Neunzehntel auf Lug und Trug geſtell-
ten Vergeſellſchaftungen nichts gemein, die nicht einmal das
ohnehin gefährliche und fragwürdige: „Der Zweck heiligt die
Mittel“ für ſich geltend machen konnten, ſondern einfach, unter
prätenſiöſen Phraſen, ihrem Gewinn oder irdiſchem Vortheil
nachjagten. Es waren Speculanten und Komödianten. Geiſter
erſcheinen laſſen war ihr Geſchäft und nur ihr Geſchäft.
Wir machen uns zunächſt damit vertraut, wie ſie dies Metier
betrieben.

Es gab, ſo weit wir im Stande geweſen ſind, uns aus
den verſchiedenſten Schriften zu informiren, vier Arten des
Betriebes. Kleinere Abweichungen kommen nicht in Betracht.
Es waren:

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[298/0316] ich wäre ſehr geneigt, dies Alles für einen Traum zu halten. Leben Sie wohl.“ Die vorſtehende Schilderung hat uns bereits in eine Gruppe von Ordensverbindungen oder doch bis an die Grenze der- ſelben geführt, in denen „Erſcheinungen“ als Nerven-Sti- mulus und dieſer wieder als „Mittel zum Zweck“ die Haupt- ſache waren. Wir wenden uns nunmehr dieſen Magiern und ihren Verbindungen zu. Zuvor aber noch eine Bemerkung. Auch jene Orden, die, was immer ihre Schwächen und Gebrechen ſein mochten, doch in erſter Reihe immer das Prin- cip wollten und in Wahrheit ernſt und aufrichtig einen gei- ſtigen Kern hatten, auch dieſe bedeutſameren, nicht ephemeren, wirklich zu politiſcher und ſocialer Bedeutung gelangenden Orden glaubten, wohl oder übel, eines gelegentlichen Operirens mit „Erſcheinungen“ nicht entbehren zu können. Wir werden darauf ausführlicher zurückkommen und feſtzuſtellen ſuchen, wie viel davon zuläſſig oder unzuläſſig, oder richtiger, wie groß oder wie gering das Maß der Verſchuldung war. Mit dieſen ernſteren Beſtrebungen, die ſich gelegentlich im Mittel irrten, haben aber, trotz einer gewiſſen äußeren Aehnlichkeit, jene zu Neunzehntel auf Lug und Trug geſtell- ten Vergeſellſchaftungen nichts gemein, die nicht einmal das ohnehin gefährliche und fragwürdige: „Der Zweck heiligt die Mittel“ für ſich geltend machen konnten, ſondern einfach, unter prätenſiöſen Phraſen, ihrem Gewinn oder irdiſchem Vortheil nachjagten. Es waren Speculanten und Komödianten. Geiſter erſcheinen laſſen war ihr Geſchäft und nur ihr Geſchäft. Wir machen uns zunächſt damit vertraut, wie ſie dies Metier betrieben. Es gab, ſo weit wir im Stande geweſen ſind, uns aus den verſchiedenſten Schriften zu informiren, vier Arten des Betriebes. Kleinere Abweichungen kommen nicht in Betracht. Es waren:

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Wanderungen durch die Mark Brandenburg. Bd. 3: Ost-Havelland. Berlin, 1873, S. 298. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_brandenburg03_1873/316>, abgerufen am 24.11.2024.