Adel, und als Luther sagte ,hier stehe ich,' da war er erst recht von Adel. Und ich denke, Herr Gies¬ hübler, Innstetten hatte ganz recht, als er mir ver¬ sicherte, wir würden gute Freundschaft halten."
Gieshübler hätte nun am liebsten gleich eine Liebeserklärung gemacht und gebeten, daß er als Cid oder irgend sonst ein Campeador für sie kämpfen und sterben könne. Da dies alles aber nicht ging und sein Herz es nicht mehr aushalten konnte, so stand er auf, suchte nach seinem Hut, den er auch glück¬ licherweise gleich fand, und zog sich, nach wiederholtem Handkuß, rasch zurück, ohne weiter ein Wort gesagt zu haben.
Effi Brieſt
Adel, und als Luther ſagte ,hier ſtehe ich,‘ da war er erſt recht von Adel. Und ich denke, Herr Gies¬ hübler, Innſtetten hatte ganz recht, als er mir ver¬ ſicherte, wir würden gute Freundſchaft halten.“
Gieshübler hätte nun am liebſten gleich eine Liebeserklärung gemacht und gebeten, daß er als Cid oder irgend ſonſt ein Campeador für ſie kämpfen und ſterben könne. Da dies alles aber nicht ging und ſein Herz es nicht mehr aushalten konnte, ſo ſtand er auf, ſuchte nach ſeinem Hut, den er auch glück¬ licherweiſe gleich fand, und zog ſich, nach wiederholtem Handkuß, raſch zurück, ohne weiter ein Wort geſagt zu haben.
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Effi Brieſt
Adel, und als Luther ſagte ,hier ſtehe ich,‘ da war
er erſt recht von Adel. Und ich denke, Herr Gies¬
hübler, Innſtetten hatte ganz recht, als er mir ver¬
ſicherte, wir würden gute Freundſchaft halten.“
Gieshübler hätte nun am liebſten gleich eine
Liebeserklärung gemacht und gebeten, daß er als Cid
oder irgend ſonſt ein Campeador für ſie kämpfen und
ſterben könne. Da dies alles aber nicht ging und
ſein Herz es nicht mehr aushalten konnte, ſo ſtand
er auf, ſuchte nach ſeinem Hut, den er auch glück¬
licherweiſe gleich fand, und zog ſich, nach wiederholtem
Handkuß, raſch zurück, ohne weiter ein Wort geſagt
zu haben.
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Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_briest_1896/114>, abgerufen am 27.11.2024.
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