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Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896.

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Effi Briest
Aufsicht haben müsse. Denn Johanna sei wohl eine
sehr propre Person, aber sie sei doch noch zu hübsch
und beschäftige sich noch zu viel mit sich selbst und
denke vielleicht Gott weiß was alles. Aber nun, wo
der gnädige Herr wieder aufpassen und in allem
nach dem Rechten sehen könne, da habe sie sich's
doch anthun wollen und 'mal sehen, wie's der gnädigen
Frau gehe ...

"Das ist recht, Roswitha ..."

. . Und habe 'mal sehen wollen, ob der gnädigen
Frau was fehle und ob sie sie vielleicht brauche,
dann wolle sie gleich hier bleiben und beispringen
und alles machen und dafür sorgen, daß es der
gnädigen Frau wieder gut ginge.

Effi hatte sich in die Sofaecke zurückgelehnt und
die Augen geschlossen. Aber mit eins richtete sie
sich auf und sagte: "Ja, Roswitha, was Du da
sagst, das ist ein Gedanke; das ist 'was. Denn Du
mußt wissen, ich bleibe hier nicht in dieser Pension,
ich habe da weiterhin eine Wohnung gemietet und
auch Einrichtung besorgt und in drei Tagen will
ich da einziehen. Und wenn ich da mit Dir ankäme
und zu Dir sagen könnte: ,Nein, Roswitha, da
nicht, der Schrank muß dahin und der Spiegel da',
ja, das wäre 'was, das sollte mir schon gefallen.
Und wenn wir dann müde von all' der Plackerei

Effi Brieſt
Aufſicht haben müſſe. Denn Johanna ſei wohl eine
ſehr propre Perſon, aber ſie ſei doch noch zu hübſch
und beſchäftige ſich noch zu viel mit ſich ſelbſt und
denke vielleicht Gott weiß was alles. Aber nun, wo
der gnädige Herr wieder aufpaſſen und in allem
nach dem Rechten ſehen könne, da habe ſie ſich's
doch anthun wollen und 'mal ſehen, wie's der gnädigen
Frau gehe …

„Das iſt recht, Roswitha …“

. . Und habe 'mal ſehen wollen, ob der gnädigen
Frau was fehle und ob ſie ſie vielleicht brauche,
dann wolle ſie gleich hier bleiben und beiſpringen
und alles machen und dafür ſorgen, daß es der
gnädigen Frau wieder gut ginge.

Effi hatte ſich in die Sofaecke zurückgelehnt und
die Augen geſchloſſen. Aber mit eins richtete ſie
ſich auf und ſagte: „Ja, Roswitha, was Du da
ſagſt, das iſt ein Gedanke; das iſt 'was. Denn Du
mußt wiſſen, ich bleibe hier nicht in dieſer Penſion,
ich habe da weiterhin eine Wohnung gemietet und
auch Einrichtung beſorgt und in drei Tagen will
ich da einziehen. Und wenn ich da mit Dir ankäme
und zu Dir ſagen könnte: ,Nein, Roswitha, da
nicht, der Schrank muß dahin und der Spiegel da‘,
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[461/0470] Effi Brieſt Aufſicht haben müſſe. Denn Johanna ſei wohl eine ſehr propre Perſon, aber ſie ſei doch noch zu hübſch und beſchäftige ſich noch zu viel mit ſich ſelbſt und denke vielleicht Gott weiß was alles. Aber nun, wo der gnädige Herr wieder aufpaſſen und in allem nach dem Rechten ſehen könne, da habe ſie ſich's doch anthun wollen und 'mal ſehen, wie's der gnädigen Frau gehe … „Das iſt recht, Roswitha …“ . . Und habe 'mal ſehen wollen, ob der gnädigen Frau was fehle und ob ſie ſie vielleicht brauche, dann wolle ſie gleich hier bleiben und beiſpringen und alles machen und dafür ſorgen, daß es der gnädigen Frau wieder gut ginge. Effi hatte ſich in die Sofaecke zurückgelehnt und die Augen geſchloſſen. Aber mit eins richtete ſie ſich auf und ſagte: „Ja, Roswitha, was Du da ſagſt, das iſt ein Gedanke; das iſt 'was. Denn Du mußt wiſſen, ich bleibe hier nicht in dieſer Penſion, ich habe da weiterhin eine Wohnung gemietet und auch Einrichtung beſorgt und in drei Tagen will ich da einziehen. Und wenn ich da mit Dir ankäme und zu Dir ſagen könnte: ,Nein, Roswitha, da nicht, der Schrank muß dahin und der Spiegel da‘, ja, das wäre 'was, das ſollte mir ſchon gefallen. Und wenn wir dann müde von all' der Plackerei

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896, S. 461. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_briest_1896/470>, abgerufen am 22.11.2024.