Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896.Effi Briest "Ich weiß es nicht." "O, Du wirst es schon wissen. Das weiß man. "In der Religion." "Nun, siehst Du, da weiß ich es doch. Ja, das "Wir hatten auch einen Kandidaten." "Und der ist fort?" Annie nickte. "Warum ist er fort?" "Ich weiß es nicht. Wir haben nun wieder "Den Ihr alle sehr liebt." "Ja; zwei aus der ersten Klasse wollen auch "Ah, ich verstehe; das ist schön. Und was "Johanna hat mich bis vor das Haus be¬ "Und warum hast Du sie nicht mit herauf¬ "Sie sagte, sie wolle lieber unten bleiben und "Und da sollst Du sie wohl abholen?" Effi Brieſt „Ich weiß es nicht.“ „O, Du wirſt es ſchon wiſſen. Das weiß man. „In der Religion.“ „Nun, ſiehſt Du, da weiß ich es doch. Ja, das „Wir hatten auch einen Kandidaten.“ „Und der iſt fort?“ Annie nickte. „Warum iſt er fort?“ „Ich weiß es nicht. Wir haben nun wieder „Den Ihr alle ſehr liebt.“ „Ja; zwei aus der erſten Klaſſe wollen auch „Ah, ich verſtehe; das iſt ſchön. Und was „Johanna hat mich bis vor das Haus be¬ „Und warum haſt Du ſie nicht mit herauf¬ „Sie ſagte, ſie wolle lieber unten bleiben und „Und da ſollſt Du ſie wohl abholen?“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0489" n="480"/> <fw place="top" type="header">Effi Brieſt<lb/></fw> <p>„Ich weiß es nicht.“</p><lb/> <p>„O, Du wirſt es ſchon wiſſen. Das weiß man.<lb/> Worin haſt Du denn die beſte Zenſur?“</p><lb/> <p>„In der Religion.“</p><lb/> <p>„Nun, ſiehſt Du, da weiß ich es doch. Ja, das<lb/> iſt ſehr ſchön; ich war nicht ſo gut darin, aber es<lb/> wird wohl auch an dem Unterricht gelegen haben.<lb/> Wir hatten bloß einen Kandidaten.“</p><lb/> <p>„Wir hatten auch einen Kandidaten.“</p><lb/> <p>„Und der iſt fort?“</p><lb/> <p>Annie nickte.</p><lb/> <p>„Warum iſt er fort?“</p><lb/> <p>„Ich weiß es nicht. Wir haben nun wieder<lb/> den Prediger.“</p><lb/> <p>„Den Ihr alle ſehr liebt.“</p><lb/> <p>„Ja; zwei aus der erſten Klaſſe wollen auch<lb/> übertreten.“</p><lb/> <p>„Ah, ich verſtehe; das iſt ſchön. Und was<lb/> macht Johanna?“</p><lb/> <p>„Johanna hat mich bis vor das Haus be¬<lb/> gleitet …“</p><lb/> <p>„Und warum haſt Du ſie nicht mit herauf¬<lb/> gebracht?“</p><lb/> <p>„Sie ſagte, ſie wolle lieber unten bleiben und<lb/> an der Kirche drüben warten.“</p><lb/> <p>„Und da ſollſt Du ſie wohl abholen?“</p><lb/> </div> </body> </text> </TEI> [480/0489]
Effi Brieſt
„Ich weiß es nicht.“
„O, Du wirſt es ſchon wiſſen. Das weiß man.
Worin haſt Du denn die beſte Zenſur?“
„In der Religion.“
„Nun, ſiehſt Du, da weiß ich es doch. Ja, das
iſt ſehr ſchön; ich war nicht ſo gut darin, aber es
wird wohl auch an dem Unterricht gelegen haben.
Wir hatten bloß einen Kandidaten.“
„Wir hatten auch einen Kandidaten.“
„Und der iſt fort?“
Annie nickte.
„Warum iſt er fort?“
„Ich weiß es nicht. Wir haben nun wieder
den Prediger.“
„Den Ihr alle ſehr liebt.“
„Ja; zwei aus der erſten Klaſſe wollen auch
übertreten.“
„Ah, ich verſtehe; das iſt ſchön. Und was
macht Johanna?“
„Johanna hat mich bis vor das Haus be¬
gleitet …“
„Und warum haſt Du ſie nicht mit herauf¬
gebracht?“
„Sie ſagte, ſie wolle lieber unten bleiben und
an der Kirche drüben warten.“
„Und da ſollſt Du ſie wohl abholen?“
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Zitationshilfe: | Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896, S. 480. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_briest_1896/489>, abgerufen am 16.07.2024. |