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Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896.

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Effi Briest
jeder zu seinem Recht, und ich bin neugierig, wo
mir's am besten gefallen wird."

"Das ist eine Morgen- und Abendfrage."

"Gewiß. Aber wie sie sich stellt, oder richtiger,
wie wir uns dazu stellen, das ist es eben."

Und sie lachte und schmiegte sich an ihn und
wollte ihm die Hand küssen.

"Nein, Effi, um Himmels willen nicht, nicht so.
Mir liegt nicht daran, die Respektsperson zu sein,
das bin ich für die Kessiner. Für Dich bin ich ..."

"Nun was?"

"Ach laß. Ich werde mich hüten, es zu sagen."


Th. Fontane, Effi Briest. 6

Effi Brieſt
jeder zu ſeinem Recht, und ich bin neugierig, wo
mir's am beſten gefallen wird.“

„Das iſt eine Morgen- und Abendfrage.“

„Gewiß. Aber wie ſie ſich ſtellt, oder richtiger,
wie wir uns dazu ſtellen, das iſt es eben.“

Und ſie lachte und ſchmiegte ſich an ihn und
wollte ihm die Hand küſſen.

„Nein, Effi, um Himmels willen nicht, nicht ſo.
Mir liegt nicht daran, die Reſpektsperſon zu ſein,
das bin ich für die Keſſiner. Für Dich bin ich …“

„Nun was?“

„Ach laß. Ich werde mich hüten, es zu ſagen.“


Th. Fontane, Effi Brieſt. 6
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[81/0090] Effi Brieſt jeder zu ſeinem Recht, und ich bin neugierig, wo mir's am beſten gefallen wird.“ „Das iſt eine Morgen- und Abendfrage.“ „Gewiß. Aber wie ſie ſich ſtellt, oder richtiger, wie wir uns dazu ſtellen, das iſt es eben.“ Und ſie lachte und ſchmiegte ſich an ihn und wollte ihm die Hand küſſen. „Nein, Effi, um Himmels willen nicht, nicht ſo. Mir liegt nicht daran, die Reſpektsperſon zu ſein, das bin ich für die Keſſiner. Für Dich bin ich …“ „Nun was?“ „Ach laß. Ich werde mich hüten, es zu ſagen.“ Th. Fontane, Effi Brieſt. 6

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Effi Briest. Berlin, 1896, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_briest_1896/90>, abgerufen am 27.11.2024.