Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.
Mit ihren Brüdern Hütten baun. -- Da, allgemach, erstirbt die Weise, Und glühend, ohne Blick und Wort, Schleicht Sittah aus dem Saal und leise Sich von des Gatten Seite fort. 6. Die Braut ist allsobald verschwunden,Umsonst durchspäht man Flur und Wald, Sie hat die Grenze schon gefunden, Und ihrer Brüder Aufenthalt. Schon in des Cheviot wilden Kesseln Hat sie ihr Brautgewand zerfetzt, Und löst die langgetragnen Fesseln, Wie ihre schwarzen Flechten jetzt. Schon lagert Alt und Jung im Kreise Um eines Feuers Flackerbrand, 7*
Mit ihren Brüdern Hütten baun. — Da, allgemach, erſtirbt die Weiſe, Und glühend, ohne Blick und Wort, Schleicht Sittah aus dem Saal und leiſe Sich von des Gatten Seite fort. 6. Die Braut iſt allſobald verſchwunden,Umſonſt durchſpäht man Flur und Wald, Sie hat die Grenze ſchon gefunden, Und ihrer Brüder Aufenthalt. Schon in des Cheviot wilden Keſſeln Hat ſie ihr Brautgewand zerfetzt, Und löſt die langgetragnen Feſſeln, Wie ihre ſchwarzen Flechten jetzt. Schon lagert Alt und Jung im Kreiſe Um eines Feuers Flackerbrand, 7*
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Mit ihren Brüdern Hütten baun. —
Da, allgemach, erſtirbt die Weiſe,
Und glühend, ohne Blick und Wort,
Schleicht Sittah aus dem Saal und leiſe
Sich von des Gatten Seite fort.
6.
Die Braut iſt allſobald verſchwunden,
Umſonſt durchſpäht man Flur und Wald,
Sie hat die Grenze ſchon gefunden,
Und ihrer Brüder Aufenthalt.
Schon in des Cheviot wilden Keſſeln
Hat ſie ihr Brautgewand zerfetzt,
Und löſt die langgetragnen Feſſeln,
Wie ihre ſchwarzen Flechten jetzt.
Schon lagert Alt und Jung im Kreiſe
Um eines Feuers Flackerbrand,
7*
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Zitationshilfe: | Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 147. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/161>, abgerufen am 16.07.2024. |