Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

Bild:
<< vorherige Seite
"Drum, heut an unsrem Hochzeitstag,
Dächt' ich, Mann meiner Wahl,
Kutschirten wir nach Ingelton,
In's frische Grün einmal.
"Fünf unsrer Kleinen nehm' ich mit,
Sie wiegen ja nicht schwer,
Und haben Platz; -- Du steigst zu Roß,
Und reitest hinterher."
John Gilpin sprach: "Ich ehrte stets
Das weibliche Geschlecht,
Doch dreimal ehr' ich Dich, o Weib,
Drum ist mir Alles recht.
"Auch schafft mein blühend Tuchgeschäft
Leicht meinem Wunsch Gehör,
Und seinen Braunen leiht mir gern
Mein Freund, der Appreteur."
„Drum, heut an unſrem Hochzeitstag,
Dächt’ ich, Mann meiner Wahl,
Kutſchirten wir nach Ingelton,
In’s friſche Grün einmal.
„Fünf unſrer Kleinen nehm’ ich mit,
Sie wiegen ja nicht ſchwer,
Und haben Platz; — Du ſteigſt zu Roß,
Und reiteſt hinterher.“
John Gilpin ſprach: „Ich ehrte ſtets
Das weibliche Geſchlecht,
Doch dreimal ehr’ ich Dich, o Weib,
Drum iſt mir Alles recht.
„Auch ſchafft mein blühend Tuchgeſchäft
Leicht meinem Wunſch Gehör,
Und ſeinen Braunen leiht mir gern
Mein Freund, der Appreteur.“
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <lg type="poem">
            <l>
              <pb facs="#f0191" n="177"/>
            </l>
            <lg n="3">
              <l>&#x201E;Drum, heut an un&#x017F;rem Hochzeitstag,</l><lb/>
              <l>Dächt&#x2019; ich, Mann meiner Wahl,</l><lb/>
              <l>Kut&#x017F;chirten wir nach Ingelton,</l><lb/>
              <l>In&#x2019;s fri&#x017F;che Grün einmal.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="4">
              <l>&#x201E;Fünf un&#x017F;rer Kleinen nehm&#x2019; ich mit,</l><lb/>
              <l>Sie wiegen ja nicht &#x017F;chwer,</l><lb/>
              <l>Und haben Platz; &#x2014; Du &#x017F;teig&#x017F;t zu Roß,</l><lb/>
              <l>Und reite&#x017F;t hinterher.&#x201C;</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="5">
              <l>John Gilpin &#x017F;prach: &#x201E;Ich ehrte &#x017F;tets</l><lb/>
              <l>Das weibliche Ge&#x017F;chlecht,</l><lb/>
              <l>Doch dreimal ehr&#x2019; ich Dich, o Weib,</l><lb/>
              <l>Drum i&#x017F;t mir Alles recht.</l>
            </lg><lb/>
            <lg n="6">
              <l>&#x201E;Auch &#x017F;chafft mein blühend Tuchge&#x017F;chäft</l><lb/>
              <l>Leicht meinem Wun&#x017F;ch Gehör,</l><lb/>
              <l>Und &#x017F;einen Braunen leiht mir gern</l><lb/>
              <l>Mein Freund, der Appreteur.&#x201C;</l>
            </lg><lb/>
            <l>
</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[177/0191] „Drum, heut an unſrem Hochzeitstag, Dächt’ ich, Mann meiner Wahl, Kutſchirten wir nach Ingelton, In’s friſche Grün einmal. „Fünf unſrer Kleinen nehm’ ich mit, Sie wiegen ja nicht ſchwer, Und haben Platz; — Du ſteigſt zu Roß, Und reiteſt hinterher.“ John Gilpin ſprach: „Ich ehrte ſtets Das weibliche Geſchlecht, Doch dreimal ehr’ ich Dich, o Weib, Drum iſt mir Alles recht. „Auch ſchafft mein blühend Tuchgeſchäft Leicht meinem Wunſch Gehör, Und ſeinen Braunen leiht mir gern Mein Freund, der Appreteur.“

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/191
Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 177. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/191>, abgerufen am 23.11.2024.