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Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

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Wieder nachtet's, wieder ziehn sie durch die
Räume still und weit,
Plötzlich stockt der Zug und schaart sich um ein
glimmend Tannenscheit,
Dann geschäftig, wie die Bienen, tragen Schnitz-
werk sie herzu,
Und zur hellen Flamme schüren sie die matte
Gluth im Nu.
Wie das prasselt, wie das flackert! einen sprühn-
den Feuerbrand
Nehmen sie zum nächtgen Umzug jetzt als Fackel
in die Hand,
Weithin wird die Saat der Funken in den Zim-
mern ausgestreut,
Flammen sollen draus erwachsen; hei, der Fluch
erfüllt sich heut!
Wieder nachtet’s, wieder ziehn ſie durch die
Räume ſtill und weit,
Plötzlich ſtockt der Zug und ſchaart ſich um ein
glimmend Tannenſcheit,
Dann geſchäftig, wie die Bienen, tragen Schnitz-
werk ſie herzu,
Und zur hellen Flamme ſchüren ſie die matte
Gluth im Nu.
Wie das praſſelt, wie das flackert! einen ſprühn-
den Feuerbrand
Nehmen ſie zum nächtgen Umzug jetzt als Fackel
in die Hand,
Weithin wird die Saat der Funken in den Zim-
mern ausgeſtreut,
Flammen ſollen draus erwachſen; hei, der Fluch
erfüllt ſich heut!
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[200/0214] Wieder nachtet’s, wieder ziehn ſie durch die Räume ſtill und weit, Plötzlich ſtockt der Zug und ſchaart ſich um ein glimmend Tannenſcheit, Dann geſchäftig, wie die Bienen, tragen Schnitz- werk ſie herzu, Und zur hellen Flamme ſchüren ſie die matte Gluth im Nu. Wie das praſſelt, wie das flackert! einen ſprühn- den Feuerbrand Nehmen ſie zum nächtgen Umzug jetzt als Fackel in die Hand, Weithin wird die Saat der Funken in den Zim- mern ausgeſtreut, Flammen ſollen draus erwachſen; hei, der Fluch erfüllt ſich heut!

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 200. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/214>, abgerufen am 15.05.2024.