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Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851.

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Er sprach's. Der König aber stund
An Schlosses Fenster schon,
In seinem Antlitz paarte sich
Die Rache und der Hohn.
Charles Bawdin sah's; in seinem Karrn
Hob er sich stolz empor,
Und donnerte mit fester Stimm
An König Edwards Ohr:
"Verräther, der Du bleibst und bist,
Schau nur in Hohn mir zu,
Wie klein mich Deine Rache macht
Bin größer doch als Du.
"Durch Mord und jede faule That
Trägst Du die Krone Dein,
Doch klebtest Du mit Blut sie fest
Wird doch nie Deine sein.
Er ſprach’s. Der König aber ſtund
An Schloſſes Fenſter ſchon,
In ſeinem Antlitz paarte ſich
Die Rache und der Hohn.
Charles Bawdin ſah’s; in ſeinem Karrn
Hob er ſich ſtolz empor,
Und donnerte mit feſter Stimm
An König Edwards Ohr:
„Verräther, der Du bleibſt und biſt,
Schau nur in Hohn mir zu,
Wie klein mich Deine Rache macht
Bin größer doch als Du.
„Durch Mord und jede faule That
Trägſt Du die Krone Dein,
Doch klebteſt Du mit Blut ſie feſt
Wird doch nie Deine ſein.
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[83/0097] Er ſprach’s. Der König aber ſtund An Schloſſes Fenſter ſchon, In ſeinem Antlitz paarte ſich Die Rache und der Hohn. Charles Bawdin ſah’s; in ſeinem Karrn Hob er ſich ſtolz empor, Und donnerte mit feſter Stimm An König Edwards Ohr: „Verräther, der Du bleibſt und biſt, Schau nur in Hohn mir zu, Wie klein mich Deine Rache macht Bin größer doch als Du. „Durch Mord und jede faule That Trägſt Du die Krone Dein, Doch klebteſt Du mit Blut ſie feſt Wird doch nie Deine ſein.

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Gedichte. Berlin, 1851, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_gedichte_1851/97>, abgerufen am 15.05.2024.