Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Leipzig, 1888.freundlichem, aber doch überlegenem Gruße nach dem "Wir kommen, Herr Wirth, um wegen des "Alles was die Herrschaften befehlen." "Alles? das ist viel, beinah zu viel. Nun, "Thut mir leid, meine Damen," erwiderte der freundlichem, aber doch überlegenem Gruße nach dem „Wir kommen, Herr Wirth, um wegen des „Alles was die Herrſchaften befehlen.“ „Alles? das iſt viel, beinah zu viel. Nun, „Thut mir leid, meine Damen,“ erwiderte der <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0144" n="134"/> freundlichem, aber doch überlegenem Gruße nach dem<lb/> Wirthe fragte. Dieſer war nicht zugegen, weshalb<lb/> die junge Frau verſprach, ihn aus dem Garten ab¬<lb/> rufen zu wollen, Iſabeau aber litt es nicht, „ſie<lb/> werde ſelber gehn“ und ging auch wirklich, immer<lb/> gefolgt von ihrem Drei-Damen-Cortège (Balafré<lb/> ſprach von Klucke mit Küken), nach dem Garten<lb/> hinaus, wo ſie den Wirth bei der Anlage neuer<lb/> Spargelbeete traf. Unmittelbar daneben lag ein<lb/> altmodiſches Treibhaus, vorne ganz niedrig, mit<lb/> großen ſchrägliegenden Fenſtern, auf deſſen etwas<lb/> abgebröckeltes Mauerwerk ſich Lene ſammt den Töchtern<lb/> Thibaut d'Arcs ſetzte, während Iſabeau die Verhand¬<lb/> lungen leitete.</p><lb/> <p>„Wir kommen, Herr Wirth, um wegen des<lb/> Mittagsbrots mit Ihnen zu ſprechen. Was können<lb/> wir haben?“</p><lb/> <p>„Alles was die Herrſchaften befehlen.“</p><lb/> <p>„Alles? das iſt viel, beinah zu viel. Nun,<lb/> dann bin ich für Aal. Aber nicht ſo, ſondern ſo,“<lb/> Und ſie wies, während ſie das ſagte, von ihrem<lb/> Fingerring auf das breite, dicht anliegende Armband.</p><lb/> <p>„Thut mir leid, meine Damen,“ erwiderte der<lb/> Wirth. „Aal is nicht. Ueberhaupt Fiſch; damit<lb/> kann ich nicht dienen, der iſt Ausnahme. Geſtern<lb/> hatten wir Schlei mit Dill, aber der war aus<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [134/0144]
freundlichem, aber doch überlegenem Gruße nach dem
Wirthe fragte. Dieſer war nicht zugegen, weshalb
die junge Frau verſprach, ihn aus dem Garten ab¬
rufen zu wollen, Iſabeau aber litt es nicht, „ſie
werde ſelber gehn“ und ging auch wirklich, immer
gefolgt von ihrem Drei-Damen-Cortège (Balafré
ſprach von Klucke mit Küken), nach dem Garten
hinaus, wo ſie den Wirth bei der Anlage neuer
Spargelbeete traf. Unmittelbar daneben lag ein
altmodiſches Treibhaus, vorne ganz niedrig, mit
großen ſchrägliegenden Fenſtern, auf deſſen etwas
abgebröckeltes Mauerwerk ſich Lene ſammt den Töchtern
Thibaut d'Arcs ſetzte, während Iſabeau die Verhand¬
lungen leitete.
„Wir kommen, Herr Wirth, um wegen des
Mittagsbrots mit Ihnen zu ſprechen. Was können
wir haben?“
„Alles was die Herrſchaften befehlen.“
„Alles? das iſt viel, beinah zu viel. Nun,
dann bin ich für Aal. Aber nicht ſo, ſondern ſo,“
Und ſie wies, während ſie das ſagte, von ihrem
Fingerring auf das breite, dicht anliegende Armband.
„Thut mir leid, meine Damen,“ erwiderte der
Wirth. „Aal is nicht. Ueberhaupt Fiſch; damit
kann ich nicht dienen, der iſt Ausnahme. Geſtern
hatten wir Schlei mit Dill, aber der war aus
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