Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Leipzig, 1888.Länge hat die Last. So von fuffzehn an und noch Lene sagte kein Wort. "Jott, Kind, Sie verfärben sich ja; Sie sind Johanna folgte mit Margot. Sie blieben ab¬ "Gefallen? gar nich. Das fehlt auch noch, daß Länge hat die Laſt. So von fuffzehn an und noch Lene ſagte kein Wort. „Jott, Kind, Sie verfärben ſich ja; Sie ſind Johanna folgte mit Margot. Sie blieben ab¬ „Gefallen? gar nich. Das fehlt auch noch, daß <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0150" n="140"/> Länge hat die Laſt. So von fuffzehn an und noch<lb/> nich mal eingeſegnet. Wahrhaftig, je bälder man<lb/> wieder 'raus iſt, deſto beſſer. Ich kaufe mir denn<lb/> (denn das Geld krieg' ich) 'ne Deſt'lation und weiß<lb/> auch ſchon wo und denn heirath' ich mir einen Witt¬<lb/> mann und weiß auch ſchon wen. Und er will auch.<lb/> Denn das muß ich Ihnen ſagen, ich bin für Ord¬<lb/> nung und Anſtändigkeit und die Kinder orndtlich<lb/> erziehn und ob es ſeine ſind oder meine, is janz<lb/> egal . . . Und wie is es denn eigentlich mit Ihnen?“</p><lb/> <p>Lene ſagte kein Wort.</p><lb/> <p>„Jott, Kind, Sie verfärben ſich ja; Sie ſind<lb/> woll am Ende mit <hi rendition="#g">hier</hi> dabei (und ſie wies aufs<lb/> Herz) und thun alles aus Liebe? Ja, Kind, <hi rendition="#g">denn</hi><lb/> is es ſchlimm, denn giebt es 'nen Kladderadatſch.“</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/> <p>Johanna folgte mit Margot. Sie blieben ab¬<lb/> ſichtlich etwas zurück und brachen ſich Birkenreiſer<lb/> ab, wie wenn ſie vorhätten, einen Kranz daraus zu<lb/> flechten. „Wie gefällt ſie Dir denn?“ ſagte Margot.<lb/> „Ich meine die von Gaſton.“</p><lb/> <p>„Gefallen? gar nich. Das fehlt auch noch, daß<lb/> ſolche mitſpielen und in Mode kommen! Sieh doch<lb/> nur, wie ihr die Handſchuh ſitzen. Und mit dem<lb/> Hut is auch nicht viel. Er dürfte ſie gar nicht ſo<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [140/0150]
Länge hat die Laſt. So von fuffzehn an und noch
nich mal eingeſegnet. Wahrhaftig, je bälder man
wieder 'raus iſt, deſto beſſer. Ich kaufe mir denn
(denn das Geld krieg' ich) 'ne Deſt'lation und weiß
auch ſchon wo und denn heirath' ich mir einen Witt¬
mann und weiß auch ſchon wen. Und er will auch.
Denn das muß ich Ihnen ſagen, ich bin für Ord¬
nung und Anſtändigkeit und die Kinder orndtlich
erziehn und ob es ſeine ſind oder meine, is janz
egal . . . Und wie is es denn eigentlich mit Ihnen?“
Lene ſagte kein Wort.
„Jott, Kind, Sie verfärben ſich ja; Sie ſind
woll am Ende mit hier dabei (und ſie wies aufs
Herz) und thun alles aus Liebe? Ja, Kind, denn
is es ſchlimm, denn giebt es 'nen Kladderadatſch.“
Johanna folgte mit Margot. Sie blieben ab¬
ſichtlich etwas zurück und brachen ſich Birkenreiſer
ab, wie wenn ſie vorhätten, einen Kranz daraus zu
flechten. „Wie gefällt ſie Dir denn?“ ſagte Margot.
„Ich meine die von Gaſton.“
„Gefallen? gar nich. Das fehlt auch noch, daß
ſolche mitſpielen und in Mode kommen! Sieh doch
nur, wie ihr die Handſchuh ſitzen. Und mit dem
Hut is auch nicht viel. Er dürfte ſie gar nicht ſo
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