Fontane, Theodor: Irrungen, Wirrungen. Leipzig, 1888.den Zaun . . . I, da soll doch" . . . Und den Ge¬ Nicht besser erging es Dörr selber, der inzwischen Von dieser ihm von Seiten Dörr's zugemutheten den Zaun . . . I, da ſoll doch“ . . . Und den Ge¬ Nicht beſſer erging es Dörr ſelber, der inzwiſchen Von dieſer ihm von Seiten Dörr's zugemutheten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0023" n="13"/> den Zaun . . . I, da ſoll doch“ . . . Und den Ge¬<lb/> raniumtopf, den er eben muſterte, raſch aus der<lb/> Hand ſetzend, lief er auf die Hundehütte zu, griff<lb/> nach dem Kettenzwickel und machte den großen Zieh¬<lb/> hund los, der nun ſofort auch wie ein Raſender<lb/> auf den Garten zuſchoß. Eh dieſer jedoch den Birn¬<lb/> baum erreichen konnte, gab „Bollmann ſeiner“ bereits<lb/> Ferſengeld und verſchwand unter dem Zaun weg<lb/> ins Freie, — der fuchsgelbe Ziehhund zunächſt noch<lb/> in großen Sätzen nach. Aber das Zaunloch, das<lb/> für den Affenpinſcher grad ausgereicht hatte, ver¬<lb/> weigerte ihm den Durchgang und zwang ihn, von<lb/> ſeiner Verfolgung Abſtand zu nehmen.</p><lb/> <p>Nicht beſſer erging es Dörr ſelber, der inzwiſchen<lb/> mit einer Harke herangekommen war und mit ſeinem<lb/> Hunde Blicke wechſelte. „Ja, Sultan, diesmal war<lb/> es nichts.“ Und dabei trottete Sultan wieder auf<lb/> ſeine Hütte zu, langſam und verlegen, wie wenn er<lb/> einen kleinen Vorwurf herausgehört hätte. Dörr<lb/> ſelbſt aber ſah dem draußen in einer Ackerfurche<lb/> hinjagenden Affenpinſcher nach und ſagte nach einer<lb/> Weile: „Hol' mich der Deubel, wenn ich mir nich<lb/> 'ne Windbüchſe anſchaffe, bei Mehles oder ſonſt wo.<lb/> Un denn puſt' ich das Bieſt ſo ſtille weg, und kräht<lb/> nich Huhn nich Hahn danach. Nich mal meiner.“</p><lb/> <p>Von dieſer ihm von Seiten Dörr's zugemutheten<lb/> Ruhe ſchien der letztere jedoch vorläufig nichts wiſſen<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [13/0023]
den Zaun . . . I, da ſoll doch“ . . . Und den Ge¬
raniumtopf, den er eben muſterte, raſch aus der
Hand ſetzend, lief er auf die Hundehütte zu, griff
nach dem Kettenzwickel und machte den großen Zieh¬
hund los, der nun ſofort auch wie ein Raſender
auf den Garten zuſchoß. Eh dieſer jedoch den Birn¬
baum erreichen konnte, gab „Bollmann ſeiner“ bereits
Ferſengeld und verſchwand unter dem Zaun weg
ins Freie, — der fuchsgelbe Ziehhund zunächſt noch
in großen Sätzen nach. Aber das Zaunloch, das
für den Affenpinſcher grad ausgereicht hatte, ver¬
weigerte ihm den Durchgang und zwang ihn, von
ſeiner Verfolgung Abſtand zu nehmen.
Nicht beſſer erging es Dörr ſelber, der inzwiſchen
mit einer Harke herangekommen war und mit ſeinem
Hunde Blicke wechſelte. „Ja, Sultan, diesmal war
es nichts.“ Und dabei trottete Sultan wieder auf
ſeine Hütte zu, langſam und verlegen, wie wenn er
einen kleinen Vorwurf herausgehört hätte. Dörr
ſelbſt aber ſah dem draußen in einer Ackerfurche
hinjagenden Affenpinſcher nach und ſagte nach einer
Weile: „Hol' mich der Deubel, wenn ich mir nich
'ne Windbüchſe anſchaffe, bei Mehles oder ſonſt wo.
Un denn puſt' ich das Bieſt ſo ſtille weg, und kräht
nich Huhn nich Hahn danach. Nich mal meiner.“
Von dieſer ihm von Seiten Dörr's zugemutheten
Ruhe ſchien der letztere jedoch vorläufig nichts wiſſen
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