Fontane, Theodor: Meine Kinderjahre. Berlin, 1894.sich und auf einem der gelegentlichen Besuche, die Louise Rogee, jedesmal von einer Pensionsfreundin begleitet, im Hause ihres künftigen Schwiegervaters machte, lernte meine Mutter den zweiten Sohn Pierre Barthelemys kennen, - meinen Vater. Man fand rasch Gefallen an einander und da die Verhältnisse glücklich lagen, kam es sehr bald zur Verlobung und das Haus meines Großvaters sah auf kurze Zeit zwei Brautpaare unter seinem Dache.*) Der Verlobung meines Vaters folgte das Staatsexamen, damals nicht viel mehr als eine Form, und an das glücklich bestandene Examen schloß sich, beinah unmittelbar, der Ankauf der Neu-Ruppiner Apotheke. Am 24. März, dem Geburtstage meines Vaters, war Hochzeit und drei Tage später traf das junge Paar in seiner neuen Heimath ein. *) Nur auf kurze Zeit, denn noch im selben Jahre ging die Verlobung Louise Rogee's zurück, weil diese mittlerweile Karl von Holtei kennen gelernt hatte, dessen Gattin sie wurde. Mit ihrem ersten Verlobten, der sich neben der eminenten Holtei'schen Liebenswürdigkeit nicht zu behaupten wußte, würde sie wahrscheinlich glücklichere oder doch minder unglückliche Tage verlebt haben, aber das war damals nicht vorauszusehen und würde, wenn doch, muthmaßlich unbeachtet geblieben sein.
sich und auf einem der gelegentlichen Besuche, die Louise Rogée, jedesmal von einer Pensionsfreundin begleitet, im Hause ihres künftigen Schwiegervaters machte, lernte meine Mutter den zweiten Sohn Pierre Barthélemys kennen, – meinen Vater. Man fand rasch Gefallen an einander und da die Verhältnisse glücklich lagen, kam es sehr bald zur Verlobung und das Haus meines Großvaters sah auf kurze Zeit zwei Brautpaare unter seinem Dache.*) Der Verlobung meines Vaters folgte das Staatsexamen, damals nicht viel mehr als eine Form, und an das glücklich bestandene Examen schloß sich, beinah unmittelbar, der Ankauf der Neu-Ruppiner Apotheke. Am 24. März, dem Geburtstage meines Vaters, war Hochzeit und drei Tage später traf das junge Paar in seiner neuen Heimath ein. *) Nur auf kurze Zeit, denn noch im selben Jahre ging die Verlobung Louise Rogée’s zurück, weil diese mittlerweile Karl von Holtei kennen gelernt hatte, dessen Gattin sie wurde. Mit ihrem ersten Verlobten, der sich neben der eminenten Holtei’schen Liebenswürdigkeit nicht zu behaupten wußte, würde sie wahrscheinlich glücklichere oder doch minder unglückliche Tage verlebt haben, aber das war damals nicht vorauszusehen und würde, wenn doch, muthmaßlich unbeachtet geblieben sein.
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sich und auf einem der gelegentlichen Besuche, die Louise Rogée, jedesmal von einer Pensionsfreundin begleitet, im Hause ihres künftigen Schwiegervaters machte, lernte meine Mutter den zweiten Sohn Pierre Barthélemys kennen, – meinen Vater. Man fand rasch Gefallen an einander und da die Verhältnisse glücklich lagen, kam es sehr bald zur Verlobung und das Haus meines Großvaters sah auf kurze Zeit zwei Brautpaare unter seinem Dache. *)
Der Verlobung meines Vaters folgte das Staatsexamen, damals nicht viel mehr als eine Form, und an das glücklich bestandene Examen schloß sich, beinah unmittelbar, der Ankauf der Neu-Ruppiner Apotheke. Am 24. März, dem Geburtstage meines Vaters, war Hochzeit und drei Tage später traf das junge Paar in seiner neuen Heimath ein.
*) Nur auf kurze Zeit, denn noch im selben Jahre ging die Verlobung Louise Rogée’s zurück, weil diese mittlerweile Karl von Holtei kennen gelernt hatte, dessen Gattin sie wurde. Mit ihrem ersten Verlobten, der sich neben der eminenten Holtei’schen Liebenswürdigkeit nicht zu behaupten wußte, würde sie wahrscheinlich glücklichere oder doch minder unglückliche Tage verlebt haben, aber das war damals nicht vorauszusehen und würde, wenn doch, muthmaßlich unbeachtet geblieben sein.
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