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Fontane, Theodor: Die Poggenpuhls. 6. Aufl. Berlin, 1902.

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Zwölftes Kapitel.

Diese Korrespondenz zwischen den zwei jüngeren Geschwistern setzte sich bis in den Februar hinein fort, wenig zur Freude Theresens, die gelegentlich einen von Leos Briefen las und es jedesmal beklagte, daß sich "das Poggenpuhlsche so weit verirren könne", wobei sie übrigens der Schwester die Hauptschuld zumaß. "Meiner Meinung nach", so hieß es regelmäßig, wenn dies Thema zur Sprache kam, "ist der ganze Briefwechsel überhaupt überflüssig; wenn er aber stattfinden soll, so möcht' ich wohl, daß er einen andern Jnhalt hätte. Du wirst ihn noch ganz zu dir hinüberziehen, in jene gesellschaftliche Sphäre, darin du dich leider wohl und immer wohler fühlst. Du willst nicht einsehen, daß die Welt, die du leichtfertig und hochmütig und bloß um dich zu mokieren, als die ,christlich-germanische' bezeichnest, daß diese Welt mehr bedeutet, als ein halbes Dutzend Gersons, - denn so viele werden es doch wohl nachgerade

Zwölftes Kapitel.

Diese Korrespondenz zwischen den zwei jüngeren Geschwistern setzte sich bis in den Februar hinein fort, wenig zur Freude Theresens, die gelegentlich einen von Leos Briefen las und es jedesmal beklagte, daß sich „das Poggenpuhlsche so weit verirren könne“, wobei sie übrigens der Schwester die Hauptschuld zumaß. „Meiner Meinung nach“, so hieß es regelmäßig, wenn dies Thema zur Sprache kam, „ist der ganze Briefwechsel überhaupt überflüssig; wenn er aber stattfinden soll, so möcht’ ich wohl, daß er einen andern Jnhalt hätte. Du wirst ihn noch ganz zu dir hinüberziehen, in jene gesellschaftliche Sphäre, darin du dich leider wohl und immer wohler fühlst. Du willst nicht einsehen, daß die Welt, die du leichtfertig und hochmütig und bloß um dich zu mokieren, als die ‚christlich-germanische‘ bezeichnest, daß diese Welt mehr bedeutet, als ein halbes Dutzend Gersons, – denn so viele werden es doch wohl nachgerade

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[130/0137] Zwölftes Kapitel. Diese Korrespondenz zwischen den zwei jüngeren Geschwistern setzte sich bis in den Februar hinein fort, wenig zur Freude Theresens, die gelegentlich einen von Leos Briefen las und es jedesmal beklagte, daß sich „das Poggenpuhlsche so weit verirren könne“, wobei sie übrigens der Schwester die Hauptschuld zumaß. „Meiner Meinung nach“, so hieß es regelmäßig, wenn dies Thema zur Sprache kam, „ist der ganze Briefwechsel überhaupt überflüssig; wenn er aber stattfinden soll, so möcht’ ich wohl, daß er einen andern Jnhalt hätte. Du wirst ihn noch ganz zu dir hinüberziehen, in jene gesellschaftliche Sphäre, darin du dich leider wohl und immer wohler fühlst. Du willst nicht einsehen, daß die Welt, die du leichtfertig und hochmütig und bloß um dich zu mokieren, als die ‚christlich-germanische‘ bezeichnest, daß diese Welt mehr bedeutet, als ein halbes Dutzend Gersons, – denn so viele werden es doch wohl nachgerade

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Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2018-07-25T11:03:16Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Alexandra Priesterath, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-07-25T11:03:16Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Die Poggenpuhls. Hrsg. von Gabriele Radecke. Berlin 2006 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das erzählerische Werk, Bd. 16]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Anmerkungen zur Transkription:

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  • Druckfehler: stillschweigend korrigiert;
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  • I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert;
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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Die Poggenpuhls. 6. Aufl. Berlin, 1902, S. 130. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_poggenpuhls_1897/137>, abgerufen am 23.11.2024.