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Fontane, Theodor: Die Poggenpuhls. 6. Aufl. Berlin, 1902.

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es damit vorbei ist. Aber ob ja oder nein, davon sprechen wir unterwegs, vorausgesetzt, daß sich unterwegs überhaupt ein Gespräch führen läßt. Denn man muß jetzt sehr aufpassen; es ist abends immer so neblig. Ueberhaupt, Berliner Luft ..."

"Ach, rede doch nicht so was, Manon. Berlin hat die feinste Luft von der Welt. Jch kann dir sagen, daß ich froh bin, 'mal wieder ein bißchen drin herumschnuppern zu können. Nebel; Nebel ist ganz egal, Nebel ist was Aeußerliches und alles Aeußerliche bedeutet nichts. Jnnen steckt es, innen lebt die schaffende Gewalt, immer frisch, froh und frei; - ,fromm' schenk' ich mir, verzeih, Therese ... Gott, unser Nest da, das hat die reinste Luft, immer Ostwind und dergleichen, und wer nicht fest auf der Bost ist," und er gab sich einen Schlag auf die Brust, "der hat eine Lungenentzündung weg, er weiß nicht wie. Also wir haben die reinste Luft, keine Frage. Und doch sag' ich euch, immer stickig, immer eng, immer klein. Wenn der Oberst niest, hört es der Posten vorm Gewehr und präsentiert. Greulich. Wenn nicht das bißchen Jeu wäre und die paar Judenmädchen ..."

"Aber Leo ..."

"Oder die paar Christenmädchen; bloß die Jüdinnen sind hübscher."

es damit vorbei ist. Aber ob ja oder nein, davon sprechen wir unterwegs, vorausgesetzt, daß sich unterwegs überhaupt ein Gespräch führen läßt. Denn man muß jetzt sehr aufpassen; es ist abends immer so neblig. Ueberhaupt, Berliner Luft …“

„Ach, rede doch nicht so was, Manon. Berlin hat die feinste Luft von der Welt. Jch kann dir sagen, daß ich froh bin, ’mal wieder ein bißchen drin herumschnuppern zu können. Nebel; Nebel ist ganz egal, Nebel ist was Aeußerliches und alles Aeußerliche bedeutet nichts. Jnnen steckt es, innen lebt die schaffende Gewalt, immer frisch, froh und frei; – ‚fromm‘ schenk’ ich mir, verzeih, Therese … Gott, unser Nest da, das hat die reinste Luft, immer Ostwind und dergleichen, und wer nicht fest auf der Bost ist,“ und er gab sich einen Schlag auf die Brust, „der hat eine Lungenentzündung weg, er weiß nicht wie. Also wir haben die reinste Luft, keine Frage. Und doch sag’ ich euch, immer stickig, immer eng, immer klein. Wenn der Oberst niest, hört es der Posten vorm Gewehr und präsentiert. Greulich. Wenn nicht das bißchen Jeu wäre und die paar Judenmädchen …“

„Aber Leo …“

„Oder die paar Christenmädchen; bloß die Jüdinnen sind hübscher.“

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[30/0037] es damit vorbei ist. Aber ob ja oder nein, davon sprechen wir unterwegs, vorausgesetzt, daß sich unterwegs überhaupt ein Gespräch führen läßt. Denn man muß jetzt sehr aufpassen; es ist abends immer so neblig. Ueberhaupt, Berliner Luft …“ „Ach, rede doch nicht so was, Manon. Berlin hat die feinste Luft von der Welt. Jch kann dir sagen, daß ich froh bin, ’mal wieder ein bißchen drin herumschnuppern zu können. Nebel; Nebel ist ganz egal, Nebel ist was Aeußerliches und alles Aeußerliche bedeutet nichts. Jnnen steckt es, innen lebt die schaffende Gewalt, immer frisch, froh und frei; – ‚fromm‘ schenk’ ich mir, verzeih, Therese … Gott, unser Nest da, das hat die reinste Luft, immer Ostwind und dergleichen, und wer nicht fest auf der Bost ist,“ und er gab sich einen Schlag auf die Brust, „der hat eine Lungenentzündung weg, er weiß nicht wie. Also wir haben die reinste Luft, keine Frage. Und doch sag’ ich euch, immer stickig, immer eng, immer klein. Wenn der Oberst niest, hört es der Posten vorm Gewehr und präsentiert. Greulich. Wenn nicht das bißchen Jeu wäre und die paar Judenmädchen …“ „Aber Leo …“ „Oder die paar Christenmädchen; bloß die Jüdinnen sind hübscher.“

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2018-07-25T11:03:16Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Alexandra Priesterath, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-07-25T11:03:16Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Die Poggenpuhls. Hrsg. von Gabriele Radecke. Berlin 2006 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das erzählerische Werk, Bd. 16]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

Anmerkungen zur Transkription:

  • Bogensignaturen: nicht gekennzeichnet;
  • Druckfehler: stillschweigend korrigiert;
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  • I/J in Fraktur: Lautwert transkribiert;
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  • Silbentrennung: aufgelöst;
  • Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;
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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Die Poggenpuhls. 6. Aufl. Berlin, 1902, S. 30. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_poggenpuhls_1897/37>, abgerufen am 23.11.2024.