Fontane, Theodor: Jenseit des Tweed. Bilder und Briefe aus Schottland. Berlin, 1860.bis diesen Tag die (schon an anderer Stelle citirten) Worte stehen: Unter allen Lords in meinem Reich War keiner doch dem Douglas gleich. Drum trag Du, wenn ich gestorben bin, Mein Herz zum heiligen Grabe hin. Dort mag es liegen tief und still, Bis mein Erlöser es wecken will. Ein bessrer Ritter bis diese Stund' An keines Königs Seite stund. Außer den genannten vier Gräbern hat die Abtei keines, das durch Person oder Inschrift ein besonderes Interesse in Anspruch nehmen könnte; auf dem mehrgenannten Kirchhof aber, der sich an der Südfront der Abtei mit seinen Leichensteinen entlang zieht, begegnen wir einem, der folgende berühmt gewordene Worte trägt: Erde gleißt auf Erden In Gold und in Pracht; Erde wird Erde, Bevor es gedacht; Erde thürmt auf Erden Schloß, Burg, Stein; Erde spricht zu Erde: Alles wird mein. bis diesen Tag die (schon an anderer Stelle citirten) Worte stehen: Unter allen Lords in meinem Reich War keiner doch dem Douglas gleich. Drum trag Du, wenn ich gestorben bin, Mein Herz zum heiligen Grabe hin. Dort mag es liegen tief und still, Bis mein Erlöser es wecken will. Ein bessrer Ritter bis diese Stund’ An keines Königs Seite stund. Außer den genannten vier Gräbern hat die Abtei keines, das durch Person oder Inschrift ein besonderes Interesse in Anspruch nehmen könnte; auf dem mehrgenannten Kirchhof aber, der sich an der Südfront der Abtei mit seinen Leichensteinen entlang zieht, begegnen wir einem, der folgende berühmt gewordene Worte trägt: Erde gleißt auf Erden In Gold und in Pracht; Erde wird Erde, Bevor es gedacht; Erde thürmt auf Erden Schloß, Burg, Stein; Erde spricht zu Erde: Alles wird mein. <TEI> <text> <body> <div> <div> <p><pb facs="#f0345" n="328"/> bis diesen Tag die (schon an anderer Stelle citirten) Worte stehen: <lg type="poem"><l>Unter allen Lords in meinem Reich</l><lb/><l>War keiner doch dem Douglas gleich.</l><lb/><l>Drum trag <hi rendition="#g">Du</hi>, wenn ich gestorben bin,</l><lb/><l>Mein Herz zum heiligen Grabe hin.</l><lb/><l>Dort mag es liegen tief und still,</l><lb/><l>Bis mein Erlöser es wecken will.</l><lb/><l>Ein bessrer Ritter bis diese Stund’</l><lb/><l>An keines Königs Seite stund.</l><lb/></lg> </p><lb/> <p>Außer den genannten vier Gräbern hat die Abtei keines, das durch Person oder Inschrift ein besonderes Interesse in Anspruch nehmen könnte; auf dem mehrgenannten Kirchhof aber, der sich an der Südfront der Abtei mit seinen Leichensteinen entlang zieht, begegnen wir einem, der folgende berühmt gewordene Worte trägt: <lg type="poem"><l>Erde gleißt auf Erden</l><lb/><l>In Gold und in Pracht;</l><lb/><l>Erde wird Erde,</l><lb/><l>Bevor es gedacht;</l><lb/><l>Erde thürmt auf Erden</l><lb/><l>Schloß, Burg, Stein;</l><lb/><l>Erde spricht zu Erde:</l><lb/><l>Alles wird mein.</l><lb/></lg> </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [328/0345]
bis diesen Tag die (schon an anderer Stelle citirten) Worte stehen: Unter allen Lords in meinem Reich
War keiner doch dem Douglas gleich.
Drum trag Du, wenn ich gestorben bin,
Mein Herz zum heiligen Grabe hin.
Dort mag es liegen tief und still,
Bis mein Erlöser es wecken will.
Ein bessrer Ritter bis diese Stund’
An keines Königs Seite stund.
Außer den genannten vier Gräbern hat die Abtei keines, das durch Person oder Inschrift ein besonderes Interesse in Anspruch nehmen könnte; auf dem mehrgenannten Kirchhof aber, der sich an der Südfront der Abtei mit seinen Leichensteinen entlang zieht, begegnen wir einem, der folgende berühmt gewordene Worte trägt: Erde gleißt auf Erden
In Gold und in Pracht;
Erde wird Erde,
Bevor es gedacht;
Erde thürmt auf Erden
Schloß, Burg, Stein;
Erde spricht zu Erde:
Alles wird mein.
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(2018-07-25T15:22:45Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Alexandra Priesterath, Christian Thomas, Linda Martin: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2018-07-25T15:22:45Z)
Weitere Informationen:Theodor Fontane: Jenseit des Tweed. Bilder und Briefe aus Schottland. Hrsg. von Maren Ermisch. Berlin 2017 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das reiseliterarische Werk, Bd. 2]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). Der Text der Ausgabe wird hier ergänzt um das Kapitel „Lochleven-Castle“, das aus verlagstechnischen Gründen in der Erstausgabe fehlte (vgl. dazu die entsprechenden Informationen auf der Seite der Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen). Die dazugehörigen Faksimiles, 0331 bis 0333, wurden von Seiten der Österreichischen Nationalbibliothek übernommen. Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).
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