Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883.gestrige Maskerade Gnade vor Ihren Augen gefunden "Offen gestanden, nein. Ich, für meine Person, "Ein Gefühl, das ich teile." "So waren Sie nicht mit von der Partie?" "Sicherlich nicht. Und es überrascht mich, es "Zu Bett." "Ich hoffe nichts Ernstliches." "Ja und nein. Die Nachwirkungen eines Brust- "Mutmaßlich infolge dieser Maskeradentollheit. "Und doch bin ich eben dieser Tollheit zu Danke geſtrige Maskerade Gnade vor Ihren Augen gefunden „Offen geſtanden, nein. Ich, für meine Perſon, „Ein Gefühl, das ich teile.“ „So waren Sie nicht mit von der Partie?“ „Sicherlich nicht. Und es überraſcht mich, es „Zu Bett.“ „Ich hoffe nichts Ernſtliches.“ „Ja und nein. Die Nachwirkungen eines Bruſt- „Mutmaßlich infolge dieſer Maskeradentollheit. „Und doch bin ich eben dieſer Tollheit zu Danke <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0145" n="133"/> geſtrige Maskerade Gnade vor Ihren Augen gefunden<lb/> hat oder nicht.“</p><lb/> <p>„Offen geſtanden, nein. Ich, für meine Perſon,<lb/> fand es wenig paſſend, und Victoire fühlte ſich beinah<lb/> widerwärtig davon berührt.“</p><lb/> <p>„Ein Gefühl, das ich teile.“</p><lb/> <p>„So waren Sie nicht mit von der Partie?“</p><lb/> <p>„Sicherlich nicht. Und es überraſcht mich, es<lb/> noch erſt verſichern zu müſſen. Sie kennen ja meine<lb/> Stellung zu dieſer Frage, meine teure Joſephine,<lb/> kennen ſie ſeit jenem Abend, wo wir zuerſt über das<lb/> Stück und ſeinen Verfaſſer ſprachen. Was ich damals<lb/> äußerte, gilt ebenſo noch heut. Ernſte Dinge fordern<lb/> auch eine ernſte Behandlung, und es freut mich auf¬<lb/> richtig, Victoiren auf meiner Seite zu ſehen. Iſt ſie<lb/> zu Haus?“</p><lb/> <p>„Zu Bett.“</p><lb/> <p>„Ich hoffe nichts Ernſtliches.“</p><lb/> <p>„Ja und nein. Die Nachwirkungen eines Bruſt-<lb/> und Weinkrampfes, von dem ſie geſtern Abend befallen<lb/> wurde.“</p><lb/> <p>„Mutmaßlich infolge dieſer Maskeradentollheit.<lb/> Ich beklag es von ganzem Herzen.“</p><lb/> <p>„Und doch bin ich eben dieſer Tollheit zu Danke<lb/> verpflichtet. In dem Degoût über die Mummerei,<lb/> deren Zeuge ſie ſein mußte, löſte ſich ihr die Zunge;<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [133/0145]
geſtrige Maskerade Gnade vor Ihren Augen gefunden
hat oder nicht.“
„Offen geſtanden, nein. Ich, für meine Perſon,
fand es wenig paſſend, und Victoire fühlte ſich beinah
widerwärtig davon berührt.“
„Ein Gefühl, das ich teile.“
„So waren Sie nicht mit von der Partie?“
„Sicherlich nicht. Und es überraſcht mich, es
noch erſt verſichern zu müſſen. Sie kennen ja meine
Stellung zu dieſer Frage, meine teure Joſephine,
kennen ſie ſeit jenem Abend, wo wir zuerſt über das
Stück und ſeinen Verfaſſer ſprachen. Was ich damals
äußerte, gilt ebenſo noch heut. Ernſte Dinge fordern
auch eine ernſte Behandlung, und es freut mich auf¬
richtig, Victoiren auf meiner Seite zu ſehen. Iſt ſie
zu Haus?“
„Zu Bett.“
„Ich hoffe nichts Ernſtliches.“
„Ja und nein. Die Nachwirkungen eines Bruſt-
und Weinkrampfes, von dem ſie geſtern Abend befallen
wurde.“
„Mutmaßlich infolge dieſer Maskeradentollheit.
Ich beklag es von ganzem Herzen.“
„Und doch bin ich eben dieſer Tollheit zu Danke
verpflichtet. In dem Degoût über die Mummerei,
deren Zeuge ſie ſein mußte, löſte ſich ihr die Zunge;
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