Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883.lobung, und nach drei Wochen die Hochzeit. Un¬ Nach Festsetzungen wie diese, trennte man sich. Auch Schach legte sichs zurecht. Italien wieder¬ lobung, und nach drei Wochen die Hochzeit. Un¬ Nach Feſtſetzungen wie dieſe, trennte man ſich. Auch Schach legte ſichs zurecht. Italien wieder¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0155" n="143"/> lobung, und nach drei Wochen die Hochzeit. Un¬<lb/> mittelbar nach der Hochzeit aber ſollte das junge Paar<lb/> eine Reiſe nach Italien antreten, und nicht vor Ab¬<lb/> lauf eines Jahres in die Heimat zurückkehren, Schach<lb/> nach der Hauptſtadt, Victoire nach Wuthenow, dem<lb/> alten Familiengute, das ihr, von einem früheren Be¬<lb/> ſuche her (als Schachs Mutter noch lebte) in dank¬<lb/> barer und freundlicher Erinnerung war. Und war<lb/> auch das <hi rendition="#g">Gut</hi> inzwiſchen in Pacht gegeben, ſo war<lb/> doch nach das <hi rendition="#g">Schloß</hi> da, ſtand frei zur Verfügung,<lb/> und konnte jeden Augenblick bezogen werden.</p><lb/> <p>Nach Feſtſetzungen wie dieſe, trennte man ſich.<lb/> Ein Sonnenſchein lag über dem Hauſe Carayon,<lb/> und Victoire vergaß aller Betrübnis die vorausge¬<lb/> gangen war.</p><lb/> <p>Auch Schach legte ſichs zurecht. Italien wieder¬<lb/> zuſehen, war ihm ſeit ſeinem erſten, erſt um wenige<lb/> Jahre zurückliegenden Aufenthalte daſelbſt, ein brennen¬<lb/> der Wunſch geblieben; <hi rendition="#g">der</hi> erfüllte ſich nun; und<lb/> kehrten ſie dann zurück, ſo ließ ſich ohne Schwierigkeit<lb/> auch aus der geplanten doppelten Wirtſchaftsführung<lb/> allerlei Nutzen und Vorteil ziehen. Victoire hing an<lb/> Landleben und Stille. Von Zeit zu Zeit nahm er<lb/> dann Urlaub und fuhr oder ritt hinüber. Und dann<lb/> gingen ſie durch die Felder und plauderten. O, ſie<lb/> plauderte ja ſo gut, und war einfach und espritvoll<lb/> zugleich. Und nach abermals einem Jahr, oder einem<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [143/0155]
lobung, und nach drei Wochen die Hochzeit. Un¬
mittelbar nach der Hochzeit aber ſollte das junge Paar
eine Reiſe nach Italien antreten, und nicht vor Ab¬
lauf eines Jahres in die Heimat zurückkehren, Schach
nach der Hauptſtadt, Victoire nach Wuthenow, dem
alten Familiengute, das ihr, von einem früheren Be¬
ſuche her (als Schachs Mutter noch lebte) in dank¬
barer und freundlicher Erinnerung war. Und war
auch das Gut inzwiſchen in Pacht gegeben, ſo war
doch nach das Schloß da, ſtand frei zur Verfügung,
und konnte jeden Augenblick bezogen werden.
Nach Feſtſetzungen wie dieſe, trennte man ſich.
Ein Sonnenſchein lag über dem Hauſe Carayon,
und Victoire vergaß aller Betrübnis die vorausge¬
gangen war.
Auch Schach legte ſichs zurecht. Italien wieder¬
zuſehen, war ihm ſeit ſeinem erſten, erſt um wenige
Jahre zurückliegenden Aufenthalte daſelbſt, ein brennen¬
der Wunſch geblieben; der erfüllte ſich nun; und
kehrten ſie dann zurück, ſo ließ ſich ohne Schwierigkeit
auch aus der geplanten doppelten Wirtſchaftsführung
allerlei Nutzen und Vorteil ziehen. Victoire hing an
Landleben und Stille. Von Zeit zu Zeit nahm er
dann Urlaub und fuhr oder ritt hinüber. Und dann
gingen ſie durch die Felder und plauderten. O, ſie
plauderte ja ſo gut, und war einfach und espritvoll
zugleich. Und nach abermals einem Jahr, oder einem
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