Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883.gekünstelten Radebrechens unerachtet, das Deutsche so In der That, die Besorgnis, die Sander in die¬ gekünſtelten Radebrechens unerachtet, das Deutſche ſo In der That, die Beſorgnis, die Sander in die¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0160" n="148"/> gekünſtelten Radebrechens unerachtet, das Deutſche ſo<lb/> gut, daß ich ſeine Fremdheit für bloße Maske halten<lb/> mußte. Perſonen aus dem Prinz R.ſchen Kreiſe,<lb/> nehmen Anſtoß an ſeinem Gelieble mit der Prinzeſſin,<lb/> und ſtecken vermutlich dahinter. Irr ich aber in<lb/> dieſer Annahme, ſo wird mit einer Art von Sicherheit<lb/> auf Kameraden ſeines Regiments zu ſchließen ſein.<lb/> Er iſt nichts weniger als beliebt. Wer den Aparten<lb/> ſpielt, iſt es nie. Die Sache möchte hingehn, wenn<lb/> nicht, wie Sie ſehr richtig hervorheben, die Carayons<lb/> mit hineingezogen wären. Um <hi rendition="#g">ihret</hi> willen beklag<lb/> ich den Streich, deſſen Gehäſſigkeit ſich in dieſem <hi rendition="#g">einem</hi><lb/> Bilde ſchwerlich erſchöpft haben wird. Auch die bei¬<lb/> den andern, deren ich Eingangs erwähnte, werden<lb/> mutmaßlich folgen. Alles in dieſem anonymen An¬<lb/> griff iſt klug berechnet, und klug berechnet iſt auch<lb/> der Einfall, das Gift nicht gleich auf einmal zu geben.<lb/> Es wird ſeine Wirkung nicht verfehlen, und nur auf<lb/> das ‚wie‘ haben wir zu warten. <hi rendition="#aq">Tout à vous</hi>. <hi rendition="#aq">S</hi>.“<lb/></p> <p>In der That, die Beſorgnis, die Sander in die¬<lb/> ſen Zeilen an Bülow ausgeſprochen hatte, ſollte ſich<lb/> nur als zu gerechtfertigt erweiſen. Intermittierend wie<lb/> das Fieber, erſchienen in zweitägigen Pauſen auch die<lb/> beiden andern Blätter, und wurden, wie das erſte,<lb/> von jedem Vorübergehenden gekauft oder wenigſtens<lb/> begafft und beſprochen. Die Frage Schach-Carayon<lb/> war über Nacht zu einer <hi rendition="#aq">cause celèbre</hi> geworden,<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [148/0160]
gekünſtelten Radebrechens unerachtet, das Deutſche ſo
gut, daß ich ſeine Fremdheit für bloße Maske halten
mußte. Perſonen aus dem Prinz R.ſchen Kreiſe,
nehmen Anſtoß an ſeinem Gelieble mit der Prinzeſſin,
und ſtecken vermutlich dahinter. Irr ich aber in
dieſer Annahme, ſo wird mit einer Art von Sicherheit
auf Kameraden ſeines Regiments zu ſchließen ſein.
Er iſt nichts weniger als beliebt. Wer den Aparten
ſpielt, iſt es nie. Die Sache möchte hingehn, wenn
nicht, wie Sie ſehr richtig hervorheben, die Carayons
mit hineingezogen wären. Um ihret willen beklag
ich den Streich, deſſen Gehäſſigkeit ſich in dieſem einem
Bilde ſchwerlich erſchöpft haben wird. Auch die bei¬
den andern, deren ich Eingangs erwähnte, werden
mutmaßlich folgen. Alles in dieſem anonymen An¬
griff iſt klug berechnet, und klug berechnet iſt auch
der Einfall, das Gift nicht gleich auf einmal zu geben.
Es wird ſeine Wirkung nicht verfehlen, und nur auf
das ‚wie‘ haben wir zu warten. Tout à vous. S.“
In der That, die Beſorgnis, die Sander in die¬
ſen Zeilen an Bülow ausgeſprochen hatte, ſollte ſich
nur als zu gerechtfertigt erweiſen. Intermittierend wie
das Fieber, erſchienen in zweitägigen Pauſen auch die
beiden andern Blätter, und wurden, wie das erſte,
von jedem Vorübergehenden gekauft oder wenigſtens
begafft und beſprochen. Die Frage Schach-Carayon
war über Nacht zu einer cause celèbre geworden,
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