Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883.also den Wunsch aus, immer weiter in den Park Die Fahrt hatte sie gekräftigt und ihr ihren Am andern Morgen erschien, wie verabredet, ihre alſo den Wunſch aus, immer weiter in den Park Die Fahrt hatte ſie gekräftigt und ihr ihren Am andern Morgen erſchien, wie verabredet, ihre <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0198" n="186"/> alſo den Wunſch aus, immer weiter in den Park<lb/> hineinzufahren, und ließ erſt umkehren, als ſchon die<lb/> Sonne nieder war und ein kühlerer Luftton den<lb/> Abend ankündigte. Wirklich, es ſchlug neun, als man<lb/> auf der Rückfahrt an der Garniſonkirche vorüberkam,<lb/> und ehe noch das Glockenſpiel ſeinen Choral ausge¬<lb/> ſpielt hatte, hielt der Wagen wieder vor dem „Ein¬<lb/> ſiedler“.</p><lb/> <p>Die Fahrt hatte ſie gekräftigt und ihr ihren<lb/> Mut zurückgegeben. Dazu kam eine wohlthuende<lb/> Müdigkeit, und ſie ſchlief beſſer als ſeit lange. Selbſt<lb/> was ſie träumte, war hell und licht.</p><lb/> <p>Am andern Morgen erſchien, wie verabredet, ihre<lb/> nun wieder ausgeruhte Berliner Equipage vor dem<lb/> Hotel; da ſie jedoch allen Grund hatte, der Kenntnis<lb/> und Umſicht ihres eigenen Kutſchers zu mißtrauen,<lb/> engagierte ſie, wie zur Aushilfe, denſelben Lohndiener<lb/> wieder, der ſich geſtern, aller kleinen Eigenheiten ſeines<lb/> Standes unerachtet, ſo vorzüglich bewährt hatte. Das<lb/> gelang ihm denn auch heute wieder. Er wußte<lb/> von jedem Dorf und Luſtſchloß, an dem man vorüber<lb/> kam, zu berichten, am meiſten von Marquardt, aus<lb/> deſſen Parke, zu wenigſtens vorübergehendem Intereſſe<lb/> der Frau von Carayon, jenes Gartenhäuschen her¬<lb/> vorſchimmerte, darin unter Zuthun und Anleitung des<lb/> Generals von Biſchofswerder, dem „dicken Könige“<lb/> (wie ſich der immer konfidentieller werdende Cicerone<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [186/0198]
alſo den Wunſch aus, immer weiter in den Park
hineinzufahren, und ließ erſt umkehren, als ſchon die
Sonne nieder war und ein kühlerer Luftton den
Abend ankündigte. Wirklich, es ſchlug neun, als man
auf der Rückfahrt an der Garniſonkirche vorüberkam,
und ehe noch das Glockenſpiel ſeinen Choral ausge¬
ſpielt hatte, hielt der Wagen wieder vor dem „Ein¬
ſiedler“.
Die Fahrt hatte ſie gekräftigt und ihr ihren
Mut zurückgegeben. Dazu kam eine wohlthuende
Müdigkeit, und ſie ſchlief beſſer als ſeit lange. Selbſt
was ſie träumte, war hell und licht.
Am andern Morgen erſchien, wie verabredet, ihre
nun wieder ausgeruhte Berliner Equipage vor dem
Hotel; da ſie jedoch allen Grund hatte, der Kenntnis
und Umſicht ihres eigenen Kutſchers zu mißtrauen,
engagierte ſie, wie zur Aushilfe, denſelben Lohndiener
wieder, der ſich geſtern, aller kleinen Eigenheiten ſeines
Standes unerachtet, ſo vorzüglich bewährt hatte. Das
gelang ihm denn auch heute wieder. Er wußte
von jedem Dorf und Luſtſchloß, an dem man vorüber
kam, zu berichten, am meiſten von Marquardt, aus
deſſen Parke, zu wenigſtens vorübergehendem Intereſſe
der Frau von Carayon, jenes Gartenhäuschen her¬
vorſchimmerte, darin unter Zuthun und Anleitung des
Generals von Biſchofswerder, dem „dicken Könige“
(wie ſich der immer konfidentieller werdende Cicerone
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