Fontane, Theodor: Schach von Wuthenow. Leipzig, 1883.hin wichtige Personalfrage mit einer äußersten Ge¬ hin wichtige Perſonalfrage mit einer äußerſten Ge¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0054" n="42"/> hin wichtige Perſonalfrage mit einer äußerſten Ge¬<lb/> ringſchätzung zu behandeln. Mit andern Worten,<lb/> ſie verwechſelte beſtändig die Namen, und wenn ſie<lb/> von einer Escapade der Baronin Stieglitz erzählte,<lb/> ſo durfte man ſicher ſein, daß ſie die Gräfin Taube<lb/> gemeint hatte. Solche Neuigkeiten eröffneten denn<lb/> auch das heutige Geſpräch, Neuigkeiten, unter denen<lb/><hi rendition="#g">die</hi>, „daß der Rittmeiſter von Schenk vom Regiment<lb/> Garde du Corps der Prinzeſſin von Croy eine Sere¬<lb/> nade gebracht habe“ die weitaus wichtigſte war, ganz<lb/> beſonders als ſich nach einigem Hin- und Herfragen<lb/> herausſtellte, daß der Rittmeiſter von Schenk in den<lb/> Rittmeiſter von Schach, das Regiment Garde du Corps<lb/> in das Regiment Gensdarmes, und die Prinzeſſin<lb/> von Croy in die Prinzeſſin von Carolath zu transpo¬<lb/> nieren ſei. Solche Richtigſtellungen wurden von<lb/> Seiten der Tante jedesmal ohne jede Spur von Ver¬<lb/> legenheit entgegengenommen, und ſolche Verlegenheit<lb/> kam ihr denn auch <hi rendition="#g">heute</hi> nicht, als ihr, zum Schluß<lb/> ihrer Geſchichte, mitgeteilt wurde, daß der Rittmeiſter<lb/> von Schenk <hi rendition="#aq">alias</hi> Schach noch im Laufe dieſes Nach¬<lb/> mittags erwartet werde, da man eine Fahrt über<lb/> Land mit ihm verabredet habe. Vollkommener Kava¬<lb/> lier wie er ſei, werde er ſich ſicherlich freuen, eine<lb/> liebe Verwandte des Hauſes an dieſer Ausfahrt mit<lb/> teilnehmen zu ſehen. Eine Bemerkung, die von Tante<lb/> Marguerite ſehr wohlwollend aufgenommen und von<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [42/0054]
hin wichtige Perſonalfrage mit einer äußerſten Ge¬
ringſchätzung zu behandeln. Mit andern Worten,
ſie verwechſelte beſtändig die Namen, und wenn ſie
von einer Escapade der Baronin Stieglitz erzählte,
ſo durfte man ſicher ſein, daß ſie die Gräfin Taube
gemeint hatte. Solche Neuigkeiten eröffneten denn
auch das heutige Geſpräch, Neuigkeiten, unter denen
die, „daß der Rittmeiſter von Schenk vom Regiment
Garde du Corps der Prinzeſſin von Croy eine Sere¬
nade gebracht habe“ die weitaus wichtigſte war, ganz
beſonders als ſich nach einigem Hin- und Herfragen
herausſtellte, daß der Rittmeiſter von Schenk in den
Rittmeiſter von Schach, das Regiment Garde du Corps
in das Regiment Gensdarmes, und die Prinzeſſin
von Croy in die Prinzeſſin von Carolath zu transpo¬
nieren ſei. Solche Richtigſtellungen wurden von
Seiten der Tante jedesmal ohne jede Spur von Ver¬
legenheit entgegengenommen, und ſolche Verlegenheit
kam ihr denn auch heute nicht, als ihr, zum Schluß
ihrer Geſchichte, mitgeteilt wurde, daß der Rittmeiſter
von Schenk alias Schach noch im Laufe dieſes Nach¬
mittags erwartet werde, da man eine Fahrt über
Land mit ihm verabredet habe. Vollkommener Kava¬
lier wie er ſei, werde er ſich ſicherlich freuen, eine
liebe Verwandte des Hauſes an dieſer Ausfahrt mit
teilnehmen zu ſehen. Eine Bemerkung, die von Tante
Marguerite ſehr wohlwollend aufgenommen und von
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