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Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898.

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Stiftungsfestes von 1853 oder 54 - meinen "Archibald Douglas" vortragen durfte. Der Jubel war groß. Nur Einer ärgerte sich und sagte: "Ja, wer so vorlesen kann, der muß siegen." Der betreffende Neidhammel versah es aber damit total, und statt mich zu deprimieren, hob er mich umgekehrt in meinem Glücke nur noch auf eine höhere Stufe. Für gewöhnlich nämlich hieß es, ich läse meine Sachen so furchtbar schlecht, so pathetisch und so monoton vor, daß ich mir alles immer selbst verdürbe. Und nun war ich mit einem Mal auch als Vorleser proklamiert! Das that mir ganz besonders wohl. Ueber das "Andre" war ich immer weniger in Sorge.

Im Sommer 1855 verließ ich Berlin und war Jahre lang fort. Als ich dann später wieder eintrat, war ich dem Tunnel entfremdet und nahm nur sehr selten noch an seinen Sitzungen teil. Zuletzt schlief es ganz ein. Ob ich mich oder ob sich der Tunnel verändert hatte - ich weiß es nicht; aber das letztere will mir das Wahrscheinlichere bedünken.



Ich wende mich nun in diesem und einer ganzen Reihe folgender Kapitel den einzelnen Mitgliedern

Stiftungsfestes von 1853 oder 54 – meinen „Archibald Douglas“ vortragen durfte. Der Jubel war groß. Nur Einer ärgerte sich und sagte: „Ja, wer so vorlesen kann, der muß siegen.“ Der betreffende Neidhammel versah es aber damit total, und statt mich zu deprimieren, hob er mich umgekehrt in meinem Glücke nur noch auf eine höhere Stufe. Für gewöhnlich nämlich hieß es, ich läse meine Sachen so furchtbar schlecht, so pathetisch und so monoton vor, daß ich mir alles immer selbst verdürbe. Und nun war ich mit einem Mal auch als Vorleser proklamiert! Das that mir ganz besonders wohl. Ueber das „Andre“ war ich immer weniger in Sorge.

Im Sommer 1855 verließ ich Berlin und war Jahre lang fort. Als ich dann später wieder eintrat, war ich dem Tunnel entfremdet und nahm nur sehr selten noch an seinen Sitzungen teil. Zuletzt schlief es ganz ein. Ob ich mich oder ob sich der Tunnel verändert hatte – ich weiß es nicht; aber das letztere will mir das Wahrscheinlichere bedünken.



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[283/0292] Stiftungsfestes von 1853 oder 54 – meinen „Archibald Douglas“ vortragen durfte. Der Jubel war groß. Nur Einer ärgerte sich und sagte: „Ja, wer so vorlesen kann, der muß siegen.“ Der betreffende Neidhammel versah es aber damit total, und statt mich zu deprimieren, hob er mich umgekehrt in meinem Glücke nur noch auf eine höhere Stufe. Für gewöhnlich nämlich hieß es, ich läse meine Sachen so furchtbar schlecht, so pathetisch und so monoton vor, daß ich mir alles immer selbst verdürbe. Und nun war ich mit einem Mal auch als Vorleser proklamiert! Das that mir ganz besonders wohl. Ueber das „Andre“ war ich immer weniger in Sorge. Im Sommer 1855 verließ ich Berlin und war Jahre lang fort. Als ich dann später wieder eintrat, war ich dem Tunnel entfremdet und nahm nur sehr selten noch an seinen Sitzungen teil. Zuletzt schlief es ganz ein. Ob ich mich oder ob sich der Tunnel verändert hatte – ich weiß es nicht; aber das letztere will mir das Wahrscheinlichere bedünken. Ich wende mich nun in diesem und einer ganzen Reihe folgender Kapitel den einzelnen Mitgliedern

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Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Theodor Fontane-Arbeitsstelle der Georg-August-Universität Göttingen, Theodor Fontane: Große Brandenburger Ausgabe (GBA): Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin). (2018-07-25T10:02:20Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Rahel Gajaneh Hartz: Bearbeitung der digitalen Edition. (2018-07-25T10:02:20Z)

Weitere Informationen:

Theodor Fontane: Von Zwanzig bis Dreißig. Autobiographisches. Hrsg. von der Theodor Fontane-Arbeitsstelle, Universität Göttingen. Bandbearbeiter: Wolfgang Rasch. Berlin 2014 [= Große Brandenburger Ausgabe, Das autobiographische Werk, Bd. 3]: Bereitstellung der Texttranskription (mit freundlicher Genehmigung des Aufbau-Verlags Berlin).

Verfahren der Texterfassung: manuell (einfach erfasst).

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Zitationshilfe: Fontane, Theodor: Von Zwanzig bis Dreißig. 1. Aufl. Berlin, 1898, S. 283. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/fontane_zwanzig_1898/292>, abgerufen am 22.11.2024.