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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.

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besteht aus zwölfhundert Köpfen, und die
Kupfermeisterzunft nur aus zwölfen. Wie
leicht konnte man also nicht in solchen
kleinen Zünften eine Mehrheit der Stimmen
erkaufen, und mit derselben der Mehrheit
der Bürgerschaft spotten? Ein nicht minder
auffallendes Gebrechen der Verfassung besteht
darin, dass ein grosser Theil der Bürger¬
schaft auch nicht einmal zum Scheine im
Rathe vorgestellt wird, und von allem An¬
theil an der gesetzgebenden Macht gänzlich
ausgeschlossen ist. So verhält es sich mit
der zahlreichen Weberzunft, die wirklich
keine Repräsentanten wählt, und in jener
oben angeführten Zahl von vierzehn Bür¬
gerkorporationen nicht mitbegriffen ist. Da¬
gegen entschädigt sie sich aber bis jetzt
durch einen Handwerksdespotismus, welcher
zum Verfall der Tuchfabriken in Aachen
die nächste Veranlassung giebt. Das Werk¬

I. Theil. S

besteht aus zwölfhundert Köpfen, und die
Kupfermeisterzunft nur aus zwölfen. Wie
leicht konnte man also nicht in solchen
kleinen Zünften eine Mehrheit der Stimmen
erkaufen, und mit derselben der Mehrheit
der Bürgerschaft spotten? Ein nicht minder
auffallendes Gebrechen der Verfassung besteht
darin, daſs ein groſser Theil der Bürger¬
schaft auch nicht einmal zum Scheine im
Rathe vorgestellt wird, und von allem An¬
theil an der gesetzgebenden Macht gänzlich
ausgeschlossen ist. So verhält es sich mit
der zahlreichen Weberzunft, die wirklich
keine Repräsentanten wählt, und in jener
oben angeführten Zahl von vierzehn Bür¬
gerkorporationen nicht mitbegriffen ist. Da¬
gegen entschädigt sie sich aber bis jetzt
durch einen Handwerksdespotismus, welcher
zum Verfall der Tuchfabriken in Aachen
die nächste Veranlassung giebt. Das Werk¬

I. Theil. S
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[273/0285] besteht aus zwölfhundert Köpfen, und die Kupfermeisterzunft nur aus zwölfen. Wie leicht konnte man also nicht in solchen kleinen Zünften eine Mehrheit der Stimmen erkaufen, und mit derselben der Mehrheit der Bürgerschaft spotten? Ein nicht minder auffallendes Gebrechen der Verfassung besteht darin, daſs ein groſser Theil der Bürger¬ schaft auch nicht einmal zum Scheine im Rathe vorgestellt wird, und von allem An¬ theil an der gesetzgebenden Macht gänzlich ausgeschlossen ist. So verhält es sich mit der zahlreichen Weberzunft, die wirklich keine Repräsentanten wählt, und in jener oben angeführten Zahl von vierzehn Bür¬ gerkorporationen nicht mitbegriffen ist. Da¬ gegen entschädigt sie sich aber bis jetzt durch einen Handwerksdespotismus, welcher zum Verfall der Tuchfabriken in Aachen die nächste Veranlassung giebt. Das Werk¬ I. Theil. S

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 273. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/285>, abgerufen am 22.11.2024.