ropa haben die Polen allein die Unwissen¬ heit und Barbarei so weit getrieben, in ih¬ ren Leibeigenen beinahe die letzte Spur der Denkkraft zu vertilgen; dafür aber tragen sie selbst die härteste Strafe, theils indem der viehische Unterthan ihnen kaum den zehnten Theil der Einkünfte liefert, den der freiere, glücklichere, vernünftige Bauer ihnen eintragen würde, theils weil sie selbst ohne alle Unterstützung und Beihülfe von der unterjochten Volksklasse, durch ihre Ohnmacht der Spott und das Spiel aller ihrer Nachbarn geworden sind. Die weit¬ aussehende Verschmitztheit der gewöhnlichen Despoten läuft also darauf hinaus, der Ver¬ nunft des Volks gerade nur so viel Spiel¬ raum zu lassen, als zur Beförderung ihres selbstsüchtigen Genusses nöthig scheint, übri¬ gens aber sie mit Nebel zu umhüllen, durch furchtbare Drohungen ihr Schranken zu
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ropa haben die Polen allein die Unwissen¬ heit und Barbarei so weit getrieben, in ih¬ ren Leibeigenen beinahe die letzte Spur der Denkkraft zu vertilgen; dafür aber tragen sie selbst die härteste Strafe, theils indem der viehische Unterthan ihnen kaum den zehnten Theil der Einkünfte liefert, den der freiere, glücklichere, vernünftige Bauer ihnen eintragen würde, theils weil sie selbst ohne alle Unterstützung und Beihülfe von der unterjochten Volksklasse, durch ihre Ohnmacht der Spott und das Spiel aller ihrer Nachbarn geworden sind. Die weit¬ ausſehende Verschmitztheit der gewöhnlichen Despoten läuft also darauf hinaus, der Ver¬ nunft des Volks gerade nur so viel Spiel¬ raum zu lassen, als zur Beförderung ihres selbstsüchtigen Genusses nöthig scheint, übri¬ gens aber sie mit Nebel zu umhüllen, durch furchtbare Drohungen ihr Schranken zu
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ropa haben die Polen allein die Unwissen¬
heit und Barbarei so weit getrieben, in ih¬
ren Leibeigenen beinahe die letzte Spur der
Denkkraft zu vertilgen; dafür aber tragen
sie selbst die härteste Strafe, theils indem
der viehische Unterthan ihnen kaum den
zehnten Theil der Einkünfte liefert, den
der freiere, glücklichere, vernünftige Bauer
ihnen eintragen würde, theils weil sie selbst
ohne alle Unterstützung und Beihülfe von
der unterjochten Volksklasse, durch ihre
Ohnmacht der Spott und das Spiel aller
ihrer Nachbarn geworden sind. Die weit¬
ausſehende Verschmitztheit der gewöhnlichen
Despoten läuft also darauf hinaus, der Ver¬
nunft des Volks gerade nur so viel Spiel¬
raum zu lassen, als zur Beförderung ihres
selbstsüchtigen Genusses nöthig scheint, übri¬
gens aber sie mit Nebel zu umhüllen, durch
furchtbare Drohungen ihr Schranken zu
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 377. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/389>, abgerufen am 24.11.2024.
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