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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791.

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nicht ein Priester im Messgewande vorn die
Illusion zerstörte; nicht von Rembrandts
zwey unnachahmlichen Porträten, dem Ma¬
ler und dem Philosophen; nicht von dem
vermeintlichen Raphael, der diesen Namen
nicht verdient; nicht von Rubens Sabiner¬
raub, von seiner Bürgerschaft von Antwer¬
pen vor Karln dem Fünften; nicht einmal
von seiner Rückkehr aus Ägypten, mit Fi¬
guren in Lebensgrösse, wo Gott der Vater
sehr gemächlich in den Wolken sitzt, der
Christusknabe hingegen mit einem lieblichen
Kopf, eine vorzügliche Leichtigkeit im Gange
hat. Was konnte ich von diesem Reich¬
thum noch sehen, nachdem ich eine Danae
von Tizian, und ein Porträt der Frau des
Malers Joconde, von Leonardo da Vinci's
Hand gesehen und verschlungen hatte? Die
Danae ist eine köstliche Figur; sie liegt da
und lebt. Mehr wird kein Mensch zu ih¬

nicht ein Priester im Meſsgewande vorn die
Illusion zerstörte; nicht von Rembrandts
zwey unnachahmlichen Porträten, dem Ma¬
ler und dem Philosophen; nicht von dem
vermeintlichen Raphael, der diesen Namen
nicht verdient; nicht von Rubens Sabiner¬
raub, von seiner Bürgerschaft von Antwer¬
pen vor Karln dem Fünften; nicht einmal
von seiner Rückkehr aus Ägypten, mit Fi¬
guren in Lebensgröſse, wo Gott der Vater
sehr gemächlich in den Wolken sitzt, der
Christusknabe hingegen mit einem lieblichen
Kopf, eine vorzügliche Leichtigkeit im Gange
hat. Was konnte ich von diesem Reich¬
thum noch sehen, nachdem ich eine Danaë
von Tizian, und ein Porträt der Frau des
Malers Joconde, von Leonardo da Vinci’s
Hand gesehen und verschlungen hatte? Die
Danaë ist eine köstliche Figur; sie liegt da
und lebt. Mehr wird kein Mensch zu ih¬

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[495/0507] nicht ein Priester im Meſsgewande vorn die Illusion zerstörte; nicht von Rembrandts zwey unnachahmlichen Porträten, dem Ma¬ ler und dem Philosophen; nicht von dem vermeintlichen Raphael, der diesen Namen nicht verdient; nicht von Rubens Sabiner¬ raub, von seiner Bürgerschaft von Antwer¬ pen vor Karln dem Fünften; nicht einmal von seiner Rückkehr aus Ägypten, mit Fi¬ guren in Lebensgröſse, wo Gott der Vater sehr gemächlich in den Wolken sitzt, der Christusknabe hingegen mit einem lieblichen Kopf, eine vorzügliche Leichtigkeit im Gange hat. Was konnte ich von diesem Reich¬ thum noch sehen, nachdem ich eine Danaë von Tizian, und ein Porträt der Frau des Malers Joconde, von Leonardo da Vinci’s Hand gesehen und verschlungen hatte? Die Danaë ist eine köstliche Figur; sie liegt da und lebt. Mehr wird kein Mensch zu ih¬

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 1. Berlin, 1791, S. 495. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein01_1791/507>, abgerufen am 09.11.2024.