im Munde; sie sträuben sich heftig gegen die Freiheit, und kennen kein grösseres Übel, als eine Nationalversammlung. Umsonst versucht man es, ihnen begreiflich zu ma¬ chen, dass zwischen einer oligarchischen Ty¬ rannei und einer Französischen Demokratie noch ein drittes, eine verbesserte Repräsen¬ tation des Volkes, möglich sei: sie denken nichts bei den Ausdrücken, auf welche sie geschworen haben, und desto gewissenhafter beharren sie darauf. Allein, man glaube ja nicht, dass es der blinden Nachbeter in der andern Partei wenigere giebt. Neulich hörte ich einen eifrigen Demokraten sehr ernsthaft behaupten: die neuen Belgischen Staaten könnten das aristokratische System nicht be¬ halten, -- weil es schon in Holland ange¬ nommen sei. Also hätte sein Vaterland nach dieser Logik am Ende gar keine Re¬ gierungsform bekommen müssen; denn un¬
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im Munde; sie sträuben sich heftig gegen die Freiheit, und kennen kein gröſseres Übel, als eine Nationalversammlung. Umsonst versucht man es, ihnen begreiflich zu ma¬ chen, daſs zwischen einer oligarchischen Ty¬ rannei und einer Französischen Demokratie noch ein drittes, eine verbesserte Repräsen¬ tation des Volkes, möglich sei: sie denken nichts bei den Ausdrücken, auf welche sie geschworen haben, und desto gewissenhafter beharren sie darauf. Allein, man glaube ja nicht, daſs es der blinden Nachbeter in der andern Partei wenigere giebt. Neulich hörte ich einen eifrigen Demokraten sehr ernsthaft behaupten: die neuen Belgischen Staaten könnten das aristokratische System nicht be¬ halten, — weil es schon in Holland ange¬ nommen sei. Also hätte sein Vaterland nach dieser Logik am Ende gar keine Re¬ gierungsform bekommen müssen; denn un¬
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im Munde; sie sträuben sich heftig gegen
die Freiheit, und kennen kein gröſseres Übel,
als eine Nationalversammlung. Umsonst
versucht man es, ihnen begreiflich zu ma¬
chen, daſs zwischen einer oligarchischen Ty¬
rannei und einer Französischen Demokratie
noch ein drittes, eine verbesserte Repräsen¬
tation des Volkes, möglich sei: sie denken
nichts bei den Ausdrücken, auf welche sie
geschworen haben, und desto gewissenhafter
beharren sie darauf. Allein, man glaube ja
nicht, daſs es der blinden Nachbeter in der
andern Partei wenigere giebt. Neulich hörte
ich einen eifrigen Demokraten sehr ernsthaft
behaupten: die neuen Belgischen Staaten
könnten das aristokratische System nicht be¬
halten, — weil es schon in Holland ange¬
nommen sei. Also hätte sein Vaterland
nach dieser Logik am Ende gar keine Re¬
gierungsform bekommen müssen; denn un¬
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 121. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/127>, abgerufen am 25.11.2024.
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