die versäumte Entwickelung der Vernunft be¬ gleitet, unter den Begüterten kein Ende. Daher schwang sich endlich aus dem Bür¬ gerstande die unentbehrlich gewordene Klasse der Rechtsgelehrten empor, und in diesem, allerdings nicht erlesenen Haufen, entwickel¬ ten sich gleichwohl die ersten Keime des Belgischen Patriotismus. Unter der furcht¬ baren Kohorte von drei- bis vierhundert Ad¬ vokaten, die dem Geiste der Unverträglichkeit in Brüssel das tägliche Opfer bringen, fan¬ den sich einige Männer, deren Studien und Amtsgeschäfte den glücklichen Erfolg für sie selbst hatten, ihre Begriffe von Recht und Pflicht jenseits des todten Buchstabens der Gesetze zu berichtigen und aufzuhellen. Mit dem Lichte, das ihnen plötzlich zuströmte, und das sie freilich weder in den Kreuzgän¬ gen der Jesuitenschulen noch in der finsteren Universität zu Löwen je erblicken konnten, prüften sie die Ansprüche des Fürsten, wenn
die versäumte Entwickelung der Vernunft be¬ gleitet, unter den Begüterten kein Ende. Daher schwang sich endlich aus dem Bür¬ gerstande die unentbehrlich gewordene Klasse der Rechtsgelehrten empor, und in diesem, allerdings nicht erlesenen Haufen, entwickel¬ ten sich gleichwohl die ersten Keime des Belgischen Patriotismus. Unter der furcht¬ baren Kohorte von drei- bis vierhundert Ad¬ vokaten, die dem Geiste der Unverträglichkeit in Brüssel das tägliche Opfer bringen, fan¬ den sich einige Männer, deren Studien und Amtsgeschäfte den glücklichen Erfolg für sie selbst hatten, ihre Begriffe von Recht und Pflicht jenseits des todten Buchstabens der Gesetze zu berichtigen und aufzuhellen. Mit dem Lichte, das ihnen plötzlich zuströmte, und das sie freilich weder in den Kreuzgän¬ gen der Jesuitenschulen noch in der finsteren Universität zu Löwen je erblicken konnten, prüften sie die Ansprüche des Fürsten, wenn
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die versäumte Entwickelung der Vernunft be¬
gleitet, unter den Begüterten kein Ende.
Daher schwang sich endlich aus dem Bür¬
gerstande die unentbehrlich gewordene Klasse
der Rechtsgelehrten empor, und in diesem,
allerdings nicht erlesenen Haufen, entwickel¬
ten sich gleichwohl die ersten Keime des
Belgischen Patriotismus. Unter der furcht¬
baren Kohorte von drei- bis vierhundert Ad¬
vokaten, die dem Geiste der Unverträglichkeit
in Brüssel das tägliche Opfer bringen, fan¬
den sich einige Männer, deren Studien und
Amtsgeschäfte den glücklichen Erfolg für sie
selbst hatten, ihre Begriffe von Recht und
Pflicht jenseits des todten Buchstabens der
Gesetze zu berichtigen und aufzuhellen. Mit
dem Lichte, das ihnen plötzlich zuströmte,
und das sie freilich weder in den Kreuzgän¬
gen der Jesuitenschulen noch in der finsteren
Universität zu Löwen je erblicken konnten,
prüften sie die Ansprüche des Fürsten, wenn
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 18. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/24>, abgerufen am 03.12.2024.
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