ihrer achtzehnjährigen Tochter, die in einem fort strickten. Bei dem Dorfe Hoyenkerken befanden wir uns wieder auf Flandrischem Boden, und wurden von den Zollbedienten visitirt. Abends gegen neun Uhr traten wir zu Fürnen im Stadthaus oder vielmehr in der Conciergerie ab, welche fast durchgehends in allen Flandrischen Landstädten ein Wirths¬ haus vorstellt. Wir hatten diesmal Ursache, mit unserer Bewirthung vollkommen zufrie¬ den zu seyn, und bezahlten die Ehre, auf dem Schlafzimmer unserer Reisegefährtinnen zu speisen, bloss mit der geduldigen Auf¬ merksamkeit, die wir ihrer Familienge¬ schichte widmen mussten.
Das kleine Städtchen hatte am Morgen ein freundliches Ansehen; die Häuser ver¬ kündigten, ihrer altmodigen Bauart un¬ geachtet, einen gewissen Wohlstand, und die Strassen waren so breit und so reinlich
II. Theil. Q
ihrer achtzehnjährigen Tochter, die in einem fort strickten. Bei dem Dorfe Hoyenkerken befanden wir uns wieder auf Flandrischem Boden, und wurden von den Zollbedienten visitirt. Abends gegen neun Uhr traten wir zu Fürnen im Stadthaus oder vielmehr in der Conciergerie ab, welche fast durchgehends in allen Flandrischen Landstädten ein Wirths¬ haus vorstellt. Wir hatten diesmal Ursache, mit unserer Bewirthung vollkommen zufrie¬ den zu seyn, und bezahlten die Ehre, auf dem Schlafzimmer unserer Reisegefährtinnen zu speisen, bloſs mit der geduldigen Auf¬ merksamkeit, die wir ihrer Familienge¬ schichte widmen muſsten.
Das kleine Städtchen hatte am Morgen ein freundliches Ansehen; die Häuser ver¬ kündigten, ihrer altmodigen Bauart un¬ geachtet, einen gewissen Wohlstand, und die Straſsen waren so breit und so reinlich
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ihrer achtzehnjährigen Tochter, die in einem
fort strickten. Bei dem Dorfe Hoyenkerken
befanden wir uns wieder auf Flandrischem
Boden, und wurden von den Zollbedienten
visitirt. Abends gegen neun Uhr traten wir
zu Fürnen im Stadthaus oder vielmehr in der
Conciergerie ab, welche fast durchgehends in
allen Flandrischen Landstädten ein Wirths¬
haus vorstellt. Wir hatten diesmal Ursache,
mit unserer Bewirthung vollkommen zufrie¬
den zu seyn, und bezahlten die Ehre, auf
dem Schlafzimmer unserer Reisegefährtinnen
zu speisen, bloſs mit der geduldigen Auf¬
merksamkeit, die wir ihrer Familienge¬
schichte widmen muſsten.
Das kleine Städtchen hatte am Morgen
ein freundliches Ansehen; die Häuser ver¬
kündigten, ihrer altmodigen Bauart un¬
geachtet, einen gewissen Wohlstand, und
die Straſsen waren so breit und so reinlich
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/247>, abgerufen am 21.11.2024.
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