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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.

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auf dem Meere verweigern durften? Der all¬
gemeine Kongress des Menschengeschlechtes
müsste allenfalls einstimmig beschlossen ha¬
ben, dass die Belgier ihre Flüsse von der
Natur umsonst empfangen, dass der Ocean
vergebens ihre Küsten bespühlt -- -- doch,
was sage ich? auch dieser Ausspruch würde
noch ungerecht seyn, wenn nicht zugleich
ein Nationalverbrechen erwiesen werden könn¬
te, das jene Ausschliessung als Strafe oder
vielmehr als Nothwehr nach sich zöge. Ein
solches Verbrechen aber, einer ganzen Na¬
tion gegen die gesammte Menschengattung --
worin anders könnte es bestehen, als in ei¬
ner gänzlichen Verkennung aller Rechte der
Nachbarn? Das strafbare Volk müsste selbst,
entweder aus eigener Willkühr oder im ge¬
missbrauchten Namen der Gottheit, die Welt
unterjochen und ihre Bewohner unumschränkt
beherrschen wollen -- es müsste ein Volk

von

auf dem Meere verweigern durften? Der all¬
gemeine Kongreſs des Menschengeschlechtes
müſste allenfalls einstimmig beschlossen ha¬
ben, daſs die Belgier ihre Flüsse von der
Natur umsonst empfangen, daſs der Ocean
vergebens ihre Küsten bespühlt — — doch,
was sage ich? auch dieser Ausspruch würde
noch ungerecht seyn, wenn nicht zugleich
ein Nationalverbrechen erwiesen werden könn¬
te, das jene Ausschlieſsung als Strafe oder
vielmehr als Nothwehr nach sich zöge. Ein
solches Verbrechen aber, einer ganzen Na¬
tion gegen die gesammte Menschengattung —
worin anders könnte es bestehen, als in ei¬
ner gänzlichen Verkennung aller Rechte der
Nachbarn? Das strafbare Volk müſste selbst,
entweder aus eigener Willkühr oder im ge¬
miſsbrauchten Namen der Gottheit, die Welt
unterjochen und ihre Bewohner unumschränkt
beherrschen wollen — es müſste ein Volk

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[256/0262] auf dem Meere verweigern durften? Der all¬ gemeine Kongreſs des Menschengeschlechtes müſste allenfalls einstimmig beschlossen ha¬ ben, daſs die Belgier ihre Flüsse von der Natur umsonst empfangen, daſs der Ocean vergebens ihre Küsten bespühlt — — doch, was sage ich? auch dieser Ausspruch würde noch ungerecht seyn, wenn nicht zugleich ein Nationalverbrechen erwiesen werden könn¬ te, das jene Ausschlieſsung als Strafe oder vielmehr als Nothwehr nach sich zöge. Ein solches Verbrechen aber, einer ganzen Na¬ tion gegen die gesammte Menschengattung — worin anders könnte es bestehen, als in ei¬ ner gänzlichen Verkennung aller Rechte der Nachbarn? Das strafbare Volk müſste selbst, entweder aus eigener Willkühr oder im ge¬ miſsbrauchten Namen der Gottheit, die Welt unterjochen und ihre Bewohner unumschränkt beherrschen wollen — es müſste ein Volk von

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 256. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/262>, abgerufen am 22.11.2024.