Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.wenigstens gewiss, dass diese Provinz, ob sie wenigstens gewiſs, daſs diese Provinz, ob sie <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0282" n="276"/> wenigstens gewiſs, daſs diese Provinz, ob sie<lb/> gleich weit später als Brabant gegen die Be¬<lb/> drückungen der Regierung reklamirte, den¬<lb/> noch früher und mit mehr Entschlossenheit<lb/> zu entscheidenden Maaſsregeln griff; daſs sie<lb/> zuerst sich zu Gunsten des Comité von Bre¬<lb/> da und der Unabhängigkeit öffentlich erklär¬<lb/> te, bei der Errichtung der freiwilligen Corps<lb/> den gröſsten Eifer bewies und an der völli¬<lb/> gen Vertreibung der Östreichischen Armee<lb/> den stärksten Antheil hatte. Eine Spur von<lb/> Seelenadel konnte wirklich den Flammändern<lb/> ihre freiere Verfassung aufbewahrt haben.<lb/> In der Versammlung ihrer Stände sind der<lb/> Geistlichkeit zwei, dem Adel zwei, den<lb/> Städten drei, und dem platten Lande eben¬<lb/> falls drei Stimmen zugetheilt; dergestalt, daſs<lb/> der dritte Stand allemal sicher auf die Mehr¬<lb/> heit rechnen kann, sobald es ihm ein Ernst<lb/> ist, sich dem aristokratischen Einfluſs zu ent¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [276/0282]
wenigstens gewiſs, daſs diese Provinz, ob sie
gleich weit später als Brabant gegen die Be¬
drückungen der Regierung reklamirte, den¬
noch früher und mit mehr Entschlossenheit
zu entscheidenden Maaſsregeln griff; daſs sie
zuerst sich zu Gunsten des Comité von Bre¬
da und der Unabhängigkeit öffentlich erklär¬
te, bei der Errichtung der freiwilligen Corps
den gröſsten Eifer bewies und an der völli¬
gen Vertreibung der Östreichischen Armee
den stärksten Antheil hatte. Eine Spur von
Seelenadel konnte wirklich den Flammändern
ihre freiere Verfassung aufbewahrt haben.
In der Versammlung ihrer Stände sind der
Geistlichkeit zwei, dem Adel zwei, den
Städten drei, und dem platten Lande eben¬
falls drei Stimmen zugetheilt; dergestalt, daſs
der dritte Stand allemal sicher auf die Mehr¬
heit rechnen kann, sobald es ihm ein Ernst
ist, sich dem aristokratischen Einfluſs zu ent¬
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