Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.langen Aufenthalt in Italien zu erkennen; wo Der St. Bavo von Rubens hat mir un¬ langen Aufenthalt in Italien zu erkennen; wo Der St. Bavo von Rubens hat mir un¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0291" n="285"/> langen Aufenthalt in Italien zu erkennen; wo<lb/> ich nicht irre, habe ich schon etwas von<lb/><hi rendition="#i">Michel Angelo</hi> gesehen, woran mich die frei<lb/> und fest gezeichnete Figur dieses Sebastians<lb/> erinnerte.</p><lb/> <p>Der St. Bavo von <hi rendition="#i">Rubens</hi> hat mir un¬<lb/> gleich weniger gefallen; das Stück ist in zwei<lb/> Gruppen über einander getheilt, wovon die<lb/> unterste aus vielen ziemlich ekelhaft durch ein¬<lb/> ander gewundenen Figuren besteht. Links im<lb/> Vordergrunde stehen ein Paar plumpe Dirnen<lb/> von Fleisch und Blut. Auch der Zeitgenosse<lb/> von <hi rendition="#i">Rubens</hi>, der um den Ruhm eines groſsen<lb/> Künstlers mit ihm wetteifernde <hi rendition="#i">Crayer</hi>, lei¬<lb/> stete mir hier kein Genüge. Die Kreuzigung,<lb/> die man von ihm in der Bischofskapelle be¬<lb/> wundert, ist schön kolorirt; aber der Körper<lb/> ist verzeichnet. Sein Hiob ist interessanter:<lb/> er blickt auf voll Vertrauen, das sogar an<lb/> Extase und Freude gränzt; dagegen hört er<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [285/0291]
langen Aufenthalt in Italien zu erkennen; wo
ich nicht irre, habe ich schon etwas von
Michel Angelo gesehen, woran mich die frei
und fest gezeichnete Figur dieses Sebastians
erinnerte.
Der St. Bavo von Rubens hat mir un¬
gleich weniger gefallen; das Stück ist in zwei
Gruppen über einander getheilt, wovon die
unterste aus vielen ziemlich ekelhaft durch ein¬
ander gewundenen Figuren besteht. Links im
Vordergrunde stehen ein Paar plumpe Dirnen
von Fleisch und Blut. Auch der Zeitgenosse
von Rubens, der um den Ruhm eines groſsen
Künstlers mit ihm wetteifernde Crayer, lei¬
stete mir hier kein Genüge. Die Kreuzigung,
die man von ihm in der Bischofskapelle be¬
wundert, ist schön kolorirt; aber der Körper
ist verzeichnet. Sein Hiob ist interessanter:
er blickt auf voll Vertrauen, das sogar an
Extase und Freude gränzt; dagegen hört er
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