Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.roglyphisch bezeichnet an unsere Sehorgane; roglyphisch bezeichnet an unsere Sehorgane; <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0323" n="317"/> roglyphisch bezeichnet an unsere Sehorgane;<lb/> um so viel mehr ist die Bezeichnung, womit<lb/> wir sie nachahmen können, in unserer Will¬<lb/> kühr, wofern sie nur ihren Zweck, nämlich<lb/> den täuschenden Effekt jener schönen Ver¬<lb/> wirrung der Umrisse und jenes lieblichen<lb/> Licht- und Schattenspiels, hervorbringt. Auch<lb/> in dieser Gattung von Kunstgebilden kann<lb/> indeſs die Phantasie des Malers ihre Gröſse<lb/> und Stärke zeigen; auch sie ist einer edlen,<lb/> dichterischen Behandlung fähig, wenn nur<lb/> das wesentliche Ziel der Kunst, die Zusam¬<lb/> menstellung des Schönen und die Belebung<lb/> des gesammelten oder erfundenen Mannich¬<lb/> faltigen zur unauflösbaren Einheit, dem Künst¬<lb/> ler immerfort vor Augen schwebt. Der Man¬<lb/> gel unabänderlicher Formen hat zwar die<lb/> Folge, daſs es für die Landschaft kein be¬<lb/> stimmtes Ideal geben kann; allein dagegen<lb/> ist die Freiheit des Künstlers desto unum¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [317/0323]
roglyphisch bezeichnet an unsere Sehorgane;
um so viel mehr ist die Bezeichnung, womit
wir sie nachahmen können, in unserer Will¬
kühr, wofern sie nur ihren Zweck, nämlich
den täuschenden Effekt jener schönen Ver¬
wirrung der Umrisse und jenes lieblichen
Licht- und Schattenspiels, hervorbringt. Auch
in dieser Gattung von Kunstgebilden kann
indeſs die Phantasie des Malers ihre Gröſse
und Stärke zeigen; auch sie ist einer edlen,
dichterischen Behandlung fähig, wenn nur
das wesentliche Ziel der Kunst, die Zusam¬
menstellung des Schönen und die Belebung
des gesammelten oder erfundenen Mannich¬
faltigen zur unauflösbaren Einheit, dem Künst¬
ler immerfort vor Augen schwebt. Der Man¬
gel unabänderlicher Formen hat zwar die
Folge, daſs es für die Landschaft kein be¬
stimmtes Ideal geben kann; allein dagegen
ist die Freiheit des Künstlers desto unum¬
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