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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.

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waltigen Bilder nicht fähig, die Einbildungs¬
kraft zu spannen und ihr den schauervollen
Gegenstand, der dem Künstler vorschwebte,
zu vergegenwärtigen? Dies alles gebe ich
zu, und dennoch, auf die Gefahr der Ver¬
wöhnung beschuldigt zu werden, verweile
ich mich bei keinem Kunstwerk, das nur
Verwirrung schildert. Was soll ich denn in
diesem Gedränge? Für wen wird hier ge¬
stritten? Wer ist der Sieger und wessen die
fliehende Fahne? Eine Schlacht kann uns
interessiren, wenn wir um ihre Veranlassung
wissen, wenn wir der einen Partei den Sieg
wünschen, oder wenn sich etwas dabei er¬
eignet hat, was mitten in dem unmensch¬
lichsten Geschäft an edlere Empfindungen,
an die bessere Seele im Menschen, erinnert.
Daher wählen alle grosse Meister, wenn sie
eine Schlacht vorstellen sollen, eine histori¬
sche Episode, wodurch sie sich von andern

waltigen Bilder nicht fähig, die Einbildungs¬
kraft zu spannen und ihr den schauervollen
Gegenstand, der dem Künstler vorschwebte,
zu vergegenwärtigen? Dies alles gebe ich
zu, und dennoch, auf die Gefahr der Ver¬
wöhnung beschuldigt zu werden, verweile
ich mich bei keinem Kunstwerk, das nur
Verwirrung schildert. Was soll ich denn in
diesem Gedränge? Für wen wird hier ge¬
stritten? Wer ist der Sieger und wessen die
fliehende Fahne? Eine Schlacht kann uns
interessiren, wenn wir um ihre Veranlassung
wissen, wenn wir der einen Partei den Sieg
wünschen, oder wenn sich etwas dabei er¬
eignet hat, was mitten in dem unmensch¬
lichsten Geschäft an edlere Empfindungen,
an die bessere Seele im Menschen, erinnert.
Daher wählen alle groſse Meister, wenn sie
eine Schlacht vorstellen sollen, eine histori¬
sche Episode, wodurch sie sich von andern

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[319/0325] waltigen Bilder nicht fähig, die Einbildungs¬ kraft zu spannen und ihr den schauervollen Gegenstand, der dem Künstler vorschwebte, zu vergegenwärtigen? Dies alles gebe ich zu, und dennoch, auf die Gefahr der Ver¬ wöhnung beschuldigt zu werden, verweile ich mich bei keinem Kunstwerk, das nur Verwirrung schildert. Was soll ich denn in diesem Gedränge? Für wen wird hier ge¬ stritten? Wer ist der Sieger und wessen die fliehende Fahne? Eine Schlacht kann uns interessiren, wenn wir um ihre Veranlassung wissen, wenn wir der einen Partei den Sieg wünschen, oder wenn sich etwas dabei er¬ eignet hat, was mitten in dem unmensch¬ lichsten Geschäft an edlere Empfindungen, an die bessere Seele im Menschen, erinnert. Daher wählen alle groſse Meister, wenn sie eine Schlacht vorstellen sollen, eine histori¬ sche Episode, wodurch sie sich von andern

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 319. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/325>, abgerufen am 22.11.2024.