Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.höchsten Vollkommenheit gebracht, es sei Man brachte uns von hier zu Herrn Lam- *) Kunstliebhaber kennen den chapeau de paille
von Rubens; es bedarf aber kaum des Erinnerns, dass auf dergleichen zunftgerechte Benennungen hier weiter keine Rücksicht genommen wird. höchsten Vollkommenheit gebracht, es sei Man brachte uns von hier zu Herrn Lam- *) Kunstliebhaber kennen den chapeau de paille
von Rubens; es bedarf aber kaum des Erinnerns, daſs auf dergleichen zunftgerechte Benennungen hier weiter keine Rücksicht genommen wird. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0332" n="326"/> höchsten Vollkommenheit gebracht, es sei<lb/> im Kolorit oder besonders in dem Farben¬<lb/> spiel des Gesichtes, oder in der bestimmten<lb/> Gestalt einzelner Züge und ihrer zarten Ver¬<lb/> schmelzung. Der wunderschöne Schatten,<lb/> den der Strohhut <note place="foot" n="*)"><lb/> Kunstliebhaber kennen den <hi rendition="#g">chapeau de paille</hi><lb/> von <hi rendition="#g">Rubens</hi>; es bedarf aber kaum des Erinnerns,<lb/> daſs auf dergleichen zunftgerechte Benennungen hier<lb/> weiter keine Rücksicht genommen wird.</note>auf das schönste von<lb/> den drei Gesichtern wirft, und die küssens¬<lb/> werthen Hände der beiden anderen Huldin¬<lb/> nen des Künstlers haben ihres Gleichen<lb/> nicht, und beweisen unwidersprechlich, daſs<lb/> er sie mit Liebe malte.</p><lb/> <p>Man brachte uns von hier zu Herrn <hi rendition="#i">Lam</hi>-<lb/><hi rendition="#i">brechts</hi>, der nicht bloſs Liebhaber, sondern<lb/> zugleich Künstler seyn will, indem er seine<lb/> Muſse damit hinbringt, die alten Stücke sei¬<lb/> nes Kabinets mit einem glänzenden Firniſs<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [326/0332]
höchsten Vollkommenheit gebracht, es sei
im Kolorit oder besonders in dem Farben¬
spiel des Gesichtes, oder in der bestimmten
Gestalt einzelner Züge und ihrer zarten Ver¬
schmelzung. Der wunderschöne Schatten,
den der Strohhut *)auf das schönste von
den drei Gesichtern wirft, und die küssens¬
werthen Hände der beiden anderen Huldin¬
nen des Künstlers haben ihres Gleichen
nicht, und beweisen unwidersprechlich, daſs
er sie mit Liebe malte.
Man brachte uns von hier zu Herrn Lam-
brechts, der nicht bloſs Liebhaber, sondern
zugleich Künstler seyn will, indem er seine
Muſse damit hinbringt, die alten Stücke sei¬
nes Kabinets mit einem glänzenden Firniſs
*)
Kunstliebhaber kennen den chapeau de paille
von Rubens; es bedarf aber kaum des Erinnerns,
daſs auf dergleichen zunftgerechte Benennungen hier
weiter keine Rücksicht genommen wird.
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