auch über Brabant aufgeht. Die Hartnäckig¬ keit der Phlegmatiker bezwingt nur ein ge¬ waltsamer Schlag, wo die Beweglichkeit ei¬ nes leichter gemischten Blutes gelinderen Be¬ rührungen schon gehorcht.
Mit geweiheten Hostien, mit Sündener¬ lassungen und Verheissungen jenseits des Gra¬ bes, mit der ganzen Übermacht ihres Einflus¬ ses auf die Gewissen, und, um ihrer Sache sicher zu seyn, auch mit jenem vor Oczakow erprobten Begeisterungsmittel, mit reichlich gespendetem Branntwein, haben die Mönche von Antwerpen ihre Beichtkinder zur Frei¬ heitswuth berauscht. Der Ausschuss von Breda ward von hier aus mit grossen Geld¬ summen unterstützt, wozu theils die Kapita¬ listen und Kaufleute, theils die reichen Prä¬ laten selbst das Ihrige beitrugen. Schon die¬ ser Eifer giebt den Maassstab für die Grösse des Gegenstandes, den sie sich erkämpfen
II. Theil. Z
auch über Brabant aufgeht. Die Hartnäckig¬ keit der Phlegmatiker bezwingt nur ein ge¬ waltsamer Schlag, wo die Beweglichkeit ei¬ nes leichter gemischten Blutes gelinderen Be¬ rührungen schon gehorcht.
Mit geweiheten Hostien, mit Sündener¬ lassungen und Verheiſsungen jenseits des Gra¬ bes, mit der ganzen Übermacht ihres Einflus¬ ses auf die Gewissen, und, um ihrer Sache sicher zu seyn, auch mit jenem vor Oczakow erprobten Begeisterungsmittel, mit reichlich gespendetem Branntwein, haben die Mönche von Antwerpen ihre Beichtkinder zur Frei¬ heitswuth berauscht. Der Ausschuſs von Breda ward von hier aus mit groſsen Geld¬ summen unterstützt, wozu theils die Kapita¬ listen und Kaufleute, theils die reichen Prä¬ laten selbst das Ihrige beitrugen. Schon die¬ ser Eifer giebt den Maaſsstab für die Gröſse des Gegenstandes, den sie sich erkämpfen
II. Theil. Z
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auch über Brabant aufgeht. Die Hartnäckig¬
keit der Phlegmatiker bezwingt nur ein ge¬
waltsamer Schlag, wo die Beweglichkeit ei¬
nes leichter gemischten Blutes gelinderen Be¬
rührungen schon gehorcht.
Mit geweiheten Hostien, mit Sündener¬
lassungen und Verheiſsungen jenseits des Gra¬
bes, mit der ganzen Übermacht ihres Einflus¬
ses auf die Gewissen, und, um ihrer Sache
sicher zu seyn, auch mit jenem vor Oczakow
erprobten Begeisterungsmittel, mit reichlich
gespendetem Branntwein, haben die Mönche
von Antwerpen ihre Beichtkinder zur Frei¬
heitswuth berauscht. Der Ausschuſs von
Breda ward von hier aus mit groſsen Geld¬
summen unterstützt, wozu theils die Kapita¬
listen und Kaufleute, theils die reichen Prä¬
laten selbst das Ihrige beitrugen. Schon die¬
ser Eifer giebt den Maaſsstab für die Gröſse
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 353. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/359>, abgerufen am 27.11.2024.
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