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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.

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schweren Wege fortzubringen, der an man¬
chen Stellen so tiefe Geleise hatte, dass wir
dem Umwerfen nahe waren. Als wir aber
hernach durch das Dorf Haaringsdyk fuhren,
das wenigstens eine halbe Stunde lang und
wie eine Tenne mit Klinkern gepflastert ist,
freueten wir uns wieder des reizenden Wohl¬
standes, der uns auf allen Seiten anlachte,
und des Landes, wo der Mensch seine Be¬
stimmung, des Lebens froh zu werden, er¬
reicht, wo der gemeinste Bauer die Vortheile
einer gesunden und bequemen Wohnung ge¬
niesst, wo er auf dem beneidenswerthen Mit¬
telpunkte zwischen Noth und Überfluss steht.
Kann man diese Menschen sehen und fragen,
ob es besser sei, dass mit dem Blut und
Schweisse des Landmannes, der in elenden
Hütten sein kümmerliches Leben hinbringt,
die stolzen Palläste der Tyrannen zusammen¬
gekittet werden?

schweren Wege fortzubringen, der an man¬
chen Stellen so tiefe Geleise hatte, daſs wir
dem Umwerfen nahe waren. Als wir aber
hernach durch das Dorf Haaringsdyk fuhren,
das wenigstens eine halbe Stunde lang und
wie eine Tenne mit Klinkern gepflastert ist,
freueten wir uns wieder des reizenden Wohl¬
standes, der uns auf allen Seiten anlachte,
und des Landes, wo der Mensch seine Be¬
stimmung, des Lebens froh zu werden, er¬
reicht, wo der gemeinste Bauer die Vortheile
einer gesunden und bequemen Wohnung ge¬
nieſst, wo er auf dem beneidenswerthen Mit¬
telpunkte zwischen Noth und Überfluſs steht.
Kann man diese Menschen sehen und fragen,
ob es besser sei, daſs mit dem Blut und
Schweiſse des Landmannes, der in elenden
Hütten sein kümmerliches Leben hinbringt,
die stolzen Palläste der Tyrannen zusammen¬
gekittet werden?

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[366/0372] schweren Wege fortzubringen, der an man¬ chen Stellen so tiefe Geleise hatte, daſs wir dem Umwerfen nahe waren. Als wir aber hernach durch das Dorf Haaringsdyk fuhren, das wenigstens eine halbe Stunde lang und wie eine Tenne mit Klinkern gepflastert ist, freueten wir uns wieder des reizenden Wohl¬ standes, der uns auf allen Seiten anlachte, und des Landes, wo der Mensch seine Be¬ stimmung, des Lebens froh zu werden, er¬ reicht, wo der gemeinste Bauer die Vortheile einer gesunden und bequemen Wohnung ge¬ nieſst, wo er auf dem beneidenswerthen Mit¬ telpunkte zwischen Noth und Überfluſs steht. Kann man diese Menschen sehen und fragen, ob es besser sei, daſs mit dem Blut und Schweiſse des Landmannes, der in elenden Hütten sein kümmerliches Leben hinbringt, die stolzen Palläste der Tyrannen zusammen¬ gekittet werden?

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 366. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/372>, abgerufen am 27.11.2024.