Gewinn erkennt. Im Gegentheil, man soll die goldene Regel des frommen Bonafides befolgen:
Wenn an das Gute,
das ich zu thun vermeine, gar zu nah was gar zu Schlimmes gränzt: so thu' ich lieber das Gute nicht; weil wir das Schlimme zwar so ziemlich zuverlässig kennen, aber bei weitem nicht das Gute. --
Noch mehr: der Thron schützt so wenig vor Irrthum, dass er unter gleichen Umstän¬ den oft eine Quelle desselben wird. Der Kaiser konnte wirklich irren, er konnte wohl gar in guter Absicht etwas wollen, das an sich ungerecht und in allen seinen Fol¬ gen schädlich war. Wohlan! jene Maximen wollen wir einstweilen gutheissen, diese Möglichkeit zugestehen. Allein, wenn gleich der Kaiser in den Niederlanden nichts hätte ändern sollen, so durfte er darum doch ein¬
sehen.
Gewinn erkennt. Im Gegentheil, man soll die goldene Regel des frommen Bonafides befolgen:
Wenn an das Gute,
das ich zu thun vermeine, gar zu nah was gar zu Schlimmes gränzt: so thu’ ich lieber das Gute nicht; weil wir das Schlimme zwar so ziemlich zuverläſsig kennen, aber bei weitem nicht das Gute. —
Noch mehr: der Thron schützt so wenig vor Irrthum, daſs er unter gleichen Umstän¬ den oft eine Quelle desselben wird. Der Kaiser konnte wirklich irren, er konnte wohl gar in guter Absicht etwas wollen, das an sich ungerecht und in allen seinen Fol¬ gen schädlich war. Wohlan! jene Maximen wollen wir einstweilen gutheiſsen, diese Möglichkeit zugestehen. Allein, wenn gleich der Kaiser in den Niederlanden nichts hätte ändern sollen, so durfte er darum doch ein¬
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Gewinn erkennt. Im Gegentheil, man soll
die goldene Regel des frommen Bonafides
befolgen:
Wenn an das Gute,
das ich zu thun vermeine, gar zu nah
was gar zu Schlimmes gränzt: so thu’ ich lieber
das Gute nicht; weil wir das Schlimme zwar
so ziemlich zuverläſsig kennen, aber
bei weitem nicht das Gute. —
Noch mehr: der Thron schützt so wenig
vor Irrthum, daſs er unter gleichen Umstän¬
den oft eine Quelle desselben wird. Der
Kaiser konnte wirklich irren, er konnte
wohl gar in guter Absicht etwas wollen, das
an sich ungerecht und in allen seinen Fol¬
gen schädlich war. Wohlan! jene Maximen
wollen wir einstweilen gutheiſsen, diese
Möglichkeit zugestehen. Allein, wenn gleich
der Kaiser in den Niederlanden nichts hätte
ändern sollen, so durfte er darum doch ein¬
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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 32. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/38>, abgerufen am 06.05.2024.
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