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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791.

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diesen Fällen auf die Anwendung der gesun¬
den Vernunft mitgerechnet habe, und eben
sowohl den Menschen, wie die Elemente und
die Krankheitsmiasmen, zu ihren Werkzeugen
gebrauche. Wenn Camper in irgend einer
wichtigen Untersuchung begriffen war, konn¬
te nur die Unmöglichkeit ihn hindern, sie
durchzuführen; weder kleine noch grosse
Hindernisse, wenn sie nicht unübersteiglich
waren, schreckten ihn zurück, und wenn es
ihm darauf ankam, ein Paar Gerippe von
Thieren mit einander zu vergleichen, achtete
er die Entfernung von London und Paris für
nichts. Reisen überhaupt, diese grosse, un¬
vergleichbare Quelle der sichersten Belehrung
durch die eigenen Sinne, suchte er, so weit
es anging, mit seinen Geschäften zu verein¬
baren. Bei der brennenden Begierde das
Gute, oder was er dafür hielt, zu wirken,
war ihm die wissenschaftliche und selbst die

II. Theil. C c

diesen Fällen auf die Anwendung der gesun¬
den Vernunft mitgerechnet habe, und eben
sowohl den Menschen, wie die Elemente und
die Krankheitsmiasmen, zu ihren Werkzeugen
gebrauche. Wenn Camper in irgend einer
wichtigen Untersuchung begriffen war, konn¬
te nur die Unmöglichkeit ihn hindern, sie
durchzuführen; weder kleine noch groſse
Hindernisse, wenn sie nicht unübersteiglich
waren, schreckten ihn zurück, und wenn es
ihm darauf ankam, ein Paar Gerippe von
Thieren mit einander zu vergleichen, achtete
er die Entfernung von London und Paris für
nichts. Reisen überhaupt, diese groſse, un¬
vergleichbare Quelle der sichersten Belehrung
durch die eigenen Sinne, suchte er, so weit
es anging, mit seinen Geschäften zu verein¬
baren. Bei der brennenden Begierde das
Gute, oder was er dafür hielt, zu wirken,
war ihm die wissenschaftliche und selbst die

II. Theil. C c
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[401/0407] diesen Fällen auf die Anwendung der gesun¬ den Vernunft mitgerechnet habe, und eben sowohl den Menschen, wie die Elemente und die Krankheitsmiasmen, zu ihren Werkzeugen gebrauche. Wenn Camper in irgend einer wichtigen Untersuchung begriffen war, konn¬ te nur die Unmöglichkeit ihn hindern, sie durchzuführen; weder kleine noch groſse Hindernisse, wenn sie nicht unübersteiglich waren, schreckten ihn zurück, und wenn es ihm darauf ankam, ein Paar Gerippe von Thieren mit einander zu vergleichen, achtete er die Entfernung von London und Paris für nichts. Reisen überhaupt, diese groſse, un¬ vergleichbare Quelle der sichersten Belehrung durch die eigenen Sinne, suchte er, so weit es anging, mit seinen Geschäften zu verein¬ baren. Bei der brennenden Begierde das Gute, oder was er dafür hielt, zu wirken, war ihm die wissenschaftliche und selbst die II. Theil. C c

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 401. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/407>, abgerufen am 02.06.2024.