Meerkatze mit einer langen Nase; zum Be¬ lage der Behauptung, dass auch dort, wo die Analogie und die Bildung des Schedels eine solche Conformation dieses Theiles höchst unwahrscheinlich machen, die Natur dennoch eine Gestalt ausprägen kann, deren Möglich¬ keit wir erst zugleich mit ihrer Wirklichkeit aus der Erfahrung lernen müssen. Ich über¬ gehe den Unterschied zwischen dem Asiati¬ schen einhörnigen und dem Afrikanischen zweihörnigen Nashorn, der hier an den bei¬ den Schedeln, unter andern auch darin so auffallend ist, dass diesem die Schneidezähne gänzlich fehlen, die jenes besitzt. Eben so wenig will ich Dich mit dem so offenbaren specifischen Unterschiede zwischen dem Asia¬ tischen und Afrikanischen Elephanten, zwi¬ schen den Bären, die wir jetzt kennen, und jenen wenigstens viermal so grossen, deren Gerippe man aus den Höhlen im Bayreuthi¬
C c 4
Meerkatze mit einer langen Nase; zum Be¬ lage der Behauptung, daſs auch dort, wo die Analogie und die Bildung des Schedels eine solche Conformation dieses Theiles höchst unwahrscheinlich machen, die Natur dennoch eine Gestalt ausprägen kann, deren Möglich¬ keit wir erst zugleich mit ihrer Wirklichkeit aus der Erfahrung lernen müssen. Ich über¬ gehe den Unterschied zwischen dem Asiati¬ schen einhörnigen und dem Afrikanischen zweihörnigen Nashorn, der hier an den bei¬ den Schedeln, unter andern auch darin so auffallend ist, daſs diesem die Schneidezähne gänzlich fehlen, die jenes besitzt. Eben so wenig will ich Dich mit dem so offenbaren specifischen Unterschiede zwischen dem Asia¬ tischen und Afrikanischen Elephanten, zwi¬ schen den Bären, die wir jetzt kennen, und jenen wenigstens viermal so groſsen, deren Gerippe man aus den Höhlen im Bayreuthi¬
C c 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><p><pbfacs="#f0413"n="407"/>
Meerkatze mit einer langen Nase; zum Be¬<lb/>
lage der Behauptung, daſs auch dort, wo die<lb/>
Analogie und die Bildung des Schedels eine<lb/>
solche Conformation dieses Theiles höchst<lb/>
unwahrscheinlich machen, die Natur dennoch<lb/>
eine Gestalt ausprägen kann, deren Möglich¬<lb/>
keit wir erst zugleich mit ihrer Wirklichkeit<lb/>
aus der Erfahrung lernen müssen. Ich über¬<lb/>
gehe den Unterschied zwischen dem Asiati¬<lb/>
schen einhörnigen und dem Afrikanischen<lb/>
zweihörnigen Nashorn, der hier an den bei¬<lb/>
den Schedeln, unter andern auch darin so<lb/>
auffallend ist, daſs diesem die Schneidezähne<lb/>
gänzlich fehlen, die jenes besitzt. Eben so<lb/>
wenig will ich Dich mit dem so offenbaren<lb/>
specifischen Unterschiede zwischen dem Asia¬<lb/>
tischen und Afrikanischen Elephanten, zwi¬<lb/>
schen den Bären, die wir jetzt kennen, und<lb/>
jenen wenigstens viermal so groſsen, deren<lb/>
Gerippe man aus den Höhlen im Bayreuthi¬<lb/><fwplace="bottom"type="sig">C c 4<lb/></fw></p></div></div></body></text></TEI>
[407/0413]
Meerkatze mit einer langen Nase; zum Be¬
lage der Behauptung, daſs auch dort, wo die
Analogie und die Bildung des Schedels eine
solche Conformation dieses Theiles höchst
unwahrscheinlich machen, die Natur dennoch
eine Gestalt ausprägen kann, deren Möglich¬
keit wir erst zugleich mit ihrer Wirklichkeit
aus der Erfahrung lernen müssen. Ich über¬
gehe den Unterschied zwischen dem Asiati¬
schen einhörnigen und dem Afrikanischen
zweihörnigen Nashorn, der hier an den bei¬
den Schedeln, unter andern auch darin so
auffallend ist, daſs diesem die Schneidezähne
gänzlich fehlen, die jenes besitzt. Eben so
wenig will ich Dich mit dem so offenbaren
specifischen Unterschiede zwischen dem Asia¬
tischen und Afrikanischen Elephanten, zwi¬
schen den Bären, die wir jetzt kennen, und
jenen wenigstens viermal so groſsen, deren
Gerippe man aus den Höhlen im Bayreuthi¬
C c 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend
gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien
von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem
DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 2. Berlin, 1791, S. 407. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein02_1791/413>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.