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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794.

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vornehmer Indier, dessen Nägel die Stelle
seines Stammbaums vertreten. Es ist aber
eine häßliche Mode, und ein wahres Em-
blem der Faulheit, da man mit solchen Kral-
len unmöglich irgend ein Geschäft verrich-
ten kann, das nur einige Anstrengung erfor-
dert. Aber auf dem Sofa zu sitzen und dem
lieben Himmel den Tag zu stehlen: dazu
sind sie ersonnen.


Erst um 10 Uhr fängt jetzt die Gesell-
schaft an, sich in Ranelagh einzufinden. Das
Coup d'oeil ist immer zauberisch. Die Verthei-
lung der Lichter gießt so etwas Festliches,
Heiteres umher, daß die trübste Seele dadurch
erhellet werden muß. Im Garten war mir
so wohl zu Muth; es war so dunkelblau der
Himmel, so niedlich das Blinkern der Lam-

III. Theil. F

vornehmer Indier, dessen Nägel die Stelle
seines Stammbaums vertreten. Es ist aber
eine häßliche Mode, und ein wahres Em-
blem der Faulheit, da man mit solchen Kral-
len unmöglich irgend ein Geschäft verrich-
ten kann, das nur einige Anstrengung erfor-
dert. Aber auf dem Sofa zu sitzen und dem
lieben Himmel den Tag zu stehlen: dazu
sind sie ersonnen.


Erst um 10 Uhr fängt jetzt die Gesell-
schaft an, sich in Ranelagh einzufinden. Das
Coup d’oeil ist immer zauberisch. Die Verthei-
lung der Lichter gießt so etwas Festliches,
Heiteres umher, daß die trübste Seele dadurch
erhellet werden muß. Im Garten war mir
so wohl zu Muth; es war so dunkelblau der
Himmel, so niedlich das Blinkern der Lam-

III. Theil. F
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[81/0104] vornehmer Indier, dessen Nägel die Stelle seines Stammbaums vertreten. Es ist aber eine häßliche Mode, und ein wahres Em- blem der Faulheit, da man mit solchen Kral- len unmöglich irgend ein Geschäft verrich- ten kann, das nur einige Anstrengung erfor- dert. Aber auf dem Sofa zu sitzen und dem lieben Himmel den Tag zu stehlen: dazu sind sie ersonnen. Erst um 10 Uhr fängt jetzt die Gesell- schaft an, sich in Ranelagh einzufinden. Das Coup d’oeil ist immer zauberisch. Die Verthei- lung der Lichter gießt so etwas Festliches, Heiteres umher, daß die trübste Seele dadurch erhellet werden muß. Im Garten war mir so wohl zu Muth; es war so dunkelblau der Himmel, so niedlich das Blinkern der Lam- III. Theil. F

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/104>, abgerufen am 21.11.2024.