schreiben, daß der Anbau dieser schönen reichen Provinz so sehr vernachläßigt wird; daß über das Bestreben reicher zu werden, der Landmann die Vortheile einer neuen, weisen, einträglichern Methode nicht ein- sehen will, lieber bei seinem alten Her- kommen hartnäckig bleibt, und es ja nicht wagt, sein Vieh anders als er es bisher ge- wohnt war, zu füttern, aus Furcht, der Käse möchte schlechter ausfallen, oder was der albernen Einwendungen mehr sind. Wir sahen hier das schönste Rindvieh von der Welt bis an den Bauch in Blumen auf der Weide gehen, so daß einem Deutschen Oekonomen, wie z. B. dem Edlen Herrn vom Kleefehle, das Herz über diese Ver- schwendung der Grundstücke geblutet hätte. Bald möchte man glauben, daß auf dieser Insel alles, auch selbst das Vieh, im Ge- nusse schwelgen soll; denn sicherlich
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schreiben, daß der Anbau dieser schönen reichen Provinz so sehr vernachläßigt wird; daß über das Bestreben reicher zu werden, der Landmann die Vortheile einer neuen, weisen, einträglichern Methode nicht ein- sehen will, lieber bei seinem alten Her- kommen hartnäckig bleibt, und es ja nicht wagt, sein Vieh anders als er es bisher ge- wohnt war, zu füttern, aus Furcht, der Käse möchte schlechter ausfallen, oder was der albernen Einwendungen mehr sind. Wir sahen hier das schönste Rindvieh von der Welt bis an den Bauch in Blumen auf der Weide gehen, so daß einem Deutschen Oekonomen, wie z. B. dem Edlen Herrn vom Kleefehle, das Herz über diese Ver- schwendung der Grundstücke geblutet hätte. Bald möchte man glauben, daß auf dieser Insel alles, auch selbst das Vieh, im Ge- nusse schwelgen soll; denn sicherlich
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schreiben, daß der Anbau dieser schönen
reichen Provinz so sehr vernachläßigt wird;
daß über das Bestreben reicher zu werden,
der Landmann die Vortheile einer neuen,
weisen, einträglichern Methode nicht ein-
sehen will, lieber bei seinem alten Her-
kommen hartnäckig bleibt, und es ja nicht
wagt, sein Vieh anders als er es bisher ge-
wohnt war, zu füttern, aus Furcht, der
Käse möchte schlechter ausfallen, oder was
der albernen Einwendungen mehr sind.
Wir sahen hier das schönste Rindvieh von
der Welt bis an den Bauch in Blumen auf
der Weide gehen, so daß einem Deutschen
Oekonomen, wie z. B. dem Edlen Herrn
vom Kleefehle, das Herz über diese Ver-
schwendung der Grundstücke geblutet hätte.
Bald möchte man glauben, daß auf dieser
Insel alles, auch selbst das Vieh, im Ge-
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/138>, abgerufen am 21.11.2024.
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