Menschen auf den Straßen; allein sie sahen alle so ungewaschen und zerlumpt aus, daß wir wohl merkten, wir kämen in eine große Fabrikenstadt. Die Straßen in eini- gen Quartieren der Stadt sind enge, kothig, und mit elenden Häusern bebauet, die den armen Handwerkern und Tagelöhnern zum Aufenthalte dienen. Mitten in der Stadt sieht man indeß ansehnlichere Häuser und schönere Straßen; unter andern giebt es hier, wie in andern Städten Englands, vor- treffliche Wirthshäuser. Ich bemerkte ins- besondere die Shakspear-Tavern, ein statt- liches Gebäude, wo äußere und innere Ele- ganz vereinigt sind. Indeß fiel sie mir nicht sowohl wegen dieser Eleganz, als wegen ihrer Benennung auf. Wie schön, und in welchem vortheilhaften Lichte, erscheint nicht die allgemeine Kultur in diesem Lan- de selbst darin, daß die großen Männer,
Menschen auf den Straßen; allein sie sahen alle so ungewaschen und zerlumpt aus, daß wir wohl merkten, wir kämen in eine große Fabrikenstadt. Die Straßen in eini- gen Quartieren der Stadt sind enge, kothig, und mit elenden Häusern bebauet, die den armen Handwerkern und Tagelöhnern zum Aufenthalte dienen. Mitten in der Stadt sieht man indeß ansehnlichere Häuser und schönere Straßen; unter andern giebt es hier, wie in andern Städten Englands, vor- treffliche Wirthshäuser. Ich bemerkte ins- besondere die Shakspear-Tavern, ein statt- liches Gebäude, wo äußere und innere Ele- ganz vereinigt sind. Indeß fiel sie mir nicht sowohl wegen dieser Eleganz, als wegen ihrer Benennung auf. Wie schön, und in welchem vortheilhaften Lichte, erscheint nicht die allgemeine Kultur in diesem Lan- de selbst darin, daß die großen Männer,
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Menschen auf den Straßen; allein sie sahen
alle so ungewaschen und zerlumpt aus, daß
wir wohl merkten, wir kämen in eine
große Fabrikenstadt. Die Straßen in eini-
gen Quartieren der Stadt sind enge, kothig,
und mit elenden Häusern bebauet, die den
armen Handwerkern und Tagelöhnern zum
Aufenthalte dienen. Mitten in der Stadt
sieht man indeß ansehnlichere Häuser und
schönere Straßen; unter andern giebt es
hier, wie in andern Städten Englands, vor-
treffliche Wirthshäuser. Ich bemerkte ins-
besondere die Shakspear-Tavern, ein statt-
liches Gebäude, wo äußere und innere Ele-
ganz vereinigt sind. Indeß fiel sie mir nicht
sowohl wegen dieser Eleganz, als wegen
ihrer Benennung auf. Wie schön, und in
welchem vortheilhaften Lichte, erscheint
nicht die allgemeine Kultur in diesem Lan-
de selbst darin, daß die großen Männer,
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 123. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/146>, abgerufen am 21.11.2024.
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