und schöner kolorirt hätte. Ich finde die Draperie edel, die Verkürzung des Arms meisterhaft, den Christus-, oder besser, den bärtigen Bacchuskopf von großer Schönheit, und selbst die knieende Magdalene hat genug von einer Niobes-Tochter, um vor Kenneraugen Gnade zu finden. Allein dieser behagliche Christus-Kopf sagt mir nichts, erzählt nichts von seiner Geschichte; und die Magdalene mit den Thränen im Auge, scheint zu weinen, weil sie zurückgestoßen wird, nicht weil sie ein Wunder ahndet.
Die Ausführung und Vollendung dieses schönen Gemäldes geht übrigens bis in die geringsten Details. Die Blumen und Kräuter, die Cypressen in der Mitte, und die Wipfel der Palme in der einen Ecke des Bildes zeugen von der Sorgsamkeit des Künstlers, auch in diesen hors d'oeuvres nichts was täuschen konnte zu vernachlässigen.
III. Theil. Q
und schöner kolorirt hätte. Ich finde die Draperie edel, die Verkürzung des Arms meisterhaft, den Christus-, oder besser, den bärtigen Bacchuskopf von großer Schönheit, und selbst die knieende Magdalene hat genug von einer Niobes-Tochter, um vor Kenneraugen Gnade zu finden. Allein dieser behagliche Christus-Kopf sagt mir nichts, erzählt nichts von seiner Geschichte; und die Magdalene mit den Thränen im Auge, scheint zu weinen, weil sie zurückgestoßen wird, nicht weil sie ein Wunder ahndet.
Die Ausführung und Vollendung dieses schönen Gemäldes geht übrigens bis in die geringsten Details. Die Blumen und Kräuter, die Cypressen in der Mitte, und die Wipfel der Palme in der einen Ecke des Bildes zeugen von der Sorgsamkeit des Künstlers, auch in diesen hors d’œuvres nichts was täuschen konnte zu vernachlässigen.
III. Theil. Q
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und schöner kolorirt hätte. Ich finde die
Draperie edel, die Verkürzung des Arms
meisterhaft, den Christus-, oder besser, den
bärtigen Bacchuskopf von großer Schönheit,
und selbst die knieende Magdalene hat
genug von einer Niobes-Tochter, um vor
Kenneraugen Gnade zu finden. Allein dieser
behagliche Christus-Kopf sagt mir nichts,
erzählt nichts von seiner Geschichte; und
die Magdalene mit den Thränen im Auge,
scheint zu weinen, weil sie zurückgestoßen
wird, nicht weil sie ein Wunder ahndet.
Die Ausführung und Vollendung dieses
schönen Gemäldes geht übrigens bis in die
geringsten Details. Die Blumen und Kräuter,
die Cypressen in der Mitte, und die Wipfel
der Palme in der einen Ecke des Bildes
zeugen von der Sorgsamkeit des Künstlers,
auch in diesen hors d’œuvres nichts was
täuschen konnte zu vernachlässigen.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 241. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/264>, abgerufen am 24.11.2024.
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