kamen wir dort an, um unser Nachtlager zu halten. Chalons hat alte schöne Kirchen; ein prächtiges Hotel de ville; eine schöne, feste, einfache Brücke über die Marne; schöne, regelmäßig angepflanzte Promena- den; viele gute Gebäude. Aber die Straßen sind todt, und die Einwohner fehlen. Über- haupt giebt es in Frankreich mehr große Städte, als in England. Aber der Schmutz in den Wirthshäusern, die schlechte Bedienung, das grobe Tischzeug machen das Reisen hier ungleich beschwerlicher. Das Volk in die- ser Gegend ist im Ganzen phlegmatischer, als in der Picardie. Man findet im Allge- meinen unter den Franzosen vielleicht weni- ger Naturgaben -- Phantasie ausgenommen -- als unter den Engländern, aber mehr Kultur durch gesellschaftlichen Umgang: daher mehr Leichtigkeit und Artigkeit, und zugleich mehr Gleichgültigkeit gegen
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kamen wir dort an, um unser Nachtlager zu halten. Chalons hat alte schöne Kirchen; ein prächtiges Hôtel de ville; eine schöne, feste, einfache Brücke über die Marne; schöne, regelmäßig angepflanzte Promena- den; viele gute Gebäude. Aber die Straßen sind todt, und die Einwohner fehlen. Über- haupt giebt es in Frankreich mehr große Städte, als in England. Aber der Schmutz in den Wirthshäusern, die schlechte Bedienung, das grobe Tischzeug machen das Reisen hier ungleich beschwerlicher. Das Volk in die- ser Gegend ist im Ganzen phlegmatischer, als in der Picardie. Man findet im Allge- meinen unter den Franzosen vielleicht weni- ger Naturgaben — Phantasie ausgenommen — als unter den Engländern, aber mehr Kultur durch gesellschaftlichen Umgang: daher mehr Leichtigkeit und Artigkeit, und zugleich mehr Gleichgültigkeit gegen
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kamen wir dort an, um unser Nachtlager
zu halten. Chalons hat alte schöne Kirchen;
ein prächtiges Hôtel de ville; eine schöne,
feste, einfache Brücke über die Marne;
schöne, regelmäßig angepflanzte Promena-
den; viele gute Gebäude. Aber die Straßen
sind todt, und die Einwohner fehlen. Über-
haupt giebt es in Frankreich mehr große
Städte, als in England. Aber der Schmutz in
den Wirthshäusern, die schlechte Bedienung,
das grobe Tischzeug machen das Reisen hier
ungleich beschwerlicher. Das Volk in die-
ser Gegend ist im Ganzen phlegmatischer,
als in der Picardie. Man findet im Allge-
meinen unter den Franzosen vielleicht weni-
ger Naturgaben — Phantasie ausgenommen
— als unter den Engländern, aber mehr
Kultur durch gesellschaftlichen Umgang:
daher mehr Leichtigkeit und Artigkeit,
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansicht… [mehr]
Der dritte Band von Johann Georg Forsters Ansichten vom Niederrhein blieb unvollendet. Nach Forsters Tod (10.1.1794) wurden dessen fragmentarische Aufzeichnungen zum dritten Band von Ludwig Ferdinand Huber geordnet und herausgegeben. Ergänzt wurde der Band um einen Anhang, Forsters bereits 1789 geschriebene "Geschichte der Kunst in England" (zuerst erschienen in Johann Wilhelm Archenholz' Annalen der brittischen Geschichte) und den "Artistischen Notizen, in London aufgezeichnet" im Anhang. Hubers Vorwort zum dritten Band ist datiert auf den Juli 1794, der Band erschien noch im selben Jahr.
Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 261. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/286>, abgerufen am 24.11.2024.
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