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Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794.

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die Meisterwerke des Griechischen zu er-
reichen; und die Zweckwidrigkeit des
Versuchs, der Bildhauerkunst moderne
Gegenstände unterzuschieben, bedarf nicht
erst eines Beweises. Unsere erträglichsten
Statuen sind diejenigen, wo der Künstler
es wagen durfte, sich über die Formen
des Gothischen und des heutigen Zeitalters
hinwegzusetzen, und einem Deutschen oder
Gallischen Fürsten das Sagum des Römi-
schen Feldherrn, einem christlichen Heili-
gen ein Griechisches Gewand anzulegen.
Dadurch geht aber alles Charakteristische
verloren, oder es entsteht in vielen Fällen
eine heterogene Mischung des Alten und
Neuen, die das Gefühl des Kenners belei-
digt. Wo nun gar der Held in Ritter-
rüstung erscheint, oder die Wahl auf em-
pörende Gegenstände fällt, deren Werth
bloß religiöse Nebenbegriffe bestimmen,

die Meisterwerke des Griechischen zu er-
reichen; und die Zweckwidrigkeit des
Versuchs, der Bildhauerkunst moderne
Gegenstände unterzuschieben, bedarf nicht
erst eines Beweises. Unsere erträglichsten
Statuen sind diejenigen, wo der Künstler
es wagen durfte, sich über die Formen
des Gothischen und des heutigen Zeitalters
hinwegzusetzen, und einem Deutschen oder
Gallischen Fürsten das Sagum des Römi-
schen Feldherrn, einem christlichen Heili-
gen ein Griechisches Gewand anzulegen.
Dadurch geht aber alles Charakteristische
verloren, oder es entsteht in vielen Fällen
eine heterogene Mischung des Alten und
Neuen, die das Gefühl des Kenners belei-
digt. Wo nun gar der Held in Ritter-
rüstung erscheint, oder die Wahl auf em-
pörende Gegenstände fällt, deren Werth
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[22/0313] die Meisterwerke des Griechischen zu er- reichen; und die Zweckwidrigkeit des Versuchs, der Bildhauerkunst moderne Gegenstände unterzuschieben, bedarf nicht erst eines Beweises. Unsere erträglichsten Statuen sind diejenigen, wo der Künstler es wagen durfte, sich über die Formen des Gothischen und des heutigen Zeitalters hinwegzusetzen, und einem Deutschen oder Gallischen Fürsten das Sagum des Römi- schen Feldherrn, einem christlichen Heili- gen ein Griechisches Gewand anzulegen. Dadurch geht aber alles Charakteristische verloren, oder es entsteht in vielen Fällen eine heterogene Mischung des Alten und Neuen, die das Gefühl des Kenners belei- digt. Wo nun gar der Held in Ritter- rüstung erscheint, oder die Wahl auf em- pörende Gegenstände fällt, deren Werth bloß religiöse Nebenbegriffe bestimmen,

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Zitationshilfe: Forster, Georg: Ansichten vom Niederrhein. Bd. 3. Berlin, 1794, S. 22. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/forster_niederrhein03_1794/313>, abgerufen am 24.11.2024.